Aachen

Angefangen hat alles mit einem großzügigen Geschenk. Der Überlieferung nach erhielt Karl der Große um das Jahr 800 vom Patriarchen von Jerusalem einen umfangreichen Reliquienschatz, darunter die bis heute verehrten vier Aachener Tuchreliquien. Bereits zu dieser Zeit pilgerten Menschen zur der Gottesmutter geweihten Pfalzkapelle Kaiser Karls, dem Aachener Dom. Nach seinem Tod wurde Karl der Große im Dom bestattet. Dies sowie die Heiligsprechung Karls im Jahr 1165 und die Umbettung seiner Gebeine in den 1215 fertiggestellten Karlsschrein ließ die Pilgerzahlen ansteigen. Seit dem 14. Jahrhundert ist belegt, dass Pilger aus dem europäischen Raum und aus aller Welt nach Aachen kamen, zur Verehrung der vier im Dom aufbewahrten Heiligtümer (das Kleid Mariens, die Windeln Jesu, das Enthauptungstuch des Johannes sowie das Lendentuch Jesu, das er am Kreuz getragen haben soll). Im Mittelalter war Aachen als Wallfahrtsort ebenso bedeutend wie Rom, Jerusalem oder Santiago de Compostela. Die Aachener Domschatzkammer birgt bis heute einen der größten Kirchenschätze Europas. Gezeigt werden unter anderem die Karlsbüste mit einem Teil des Schädelknochens Karls des Großen sowie ein Armreliquiar mit einem Teil seines Armknochens, weitere Reliquiare und das Lotharkreuz aus der Zeit um das Jahr 1000. Aachen ist außerdem eine Station auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Vor allem Pilger aus dem Norden und dem nördlichen Mitteldeutschland nutzen bis heute den Weg über Köln und Aachen (die sogenannten „Niederstraße") als Anschluss an die nördlichen französischen Pilgerwege. Anlaufpunkt der Pilger ist die Kirche St. Jakob. Die Pfarrei und die deutsche Jakobusgesellschaft Aachen pflegen und unterstützen die Pilgertradition mit Angeboten, wie einem regelmäßigen Pilgerstammtisch oder dem Pilgersegen.

 

www.aachenerdom.de

www.heiligtumsfahrt2014.de

www.sankt-jakob-aachen.de