Mönchengladbach

Der Überlieferung nach gründete der Kölner Erzbischof Gero mit dem Benediktinermönch Sandrad um 974 auf einem Hügel mit einer alten Kirchenruine oberhalb eines Baches eine Abtei, die dem heiligen Vitus geweiht wurde. In der Legende, die sich darum rankt, heißt es, dass sie bei ihrer Suche nach einem geeigneten Standort zu dem Hügel kamen und eine Glocke aus dessen Inneren hörten. Sie folgten dem Klang und fanden in einem hohlen Stein Reliquien des heiligen Vitus, Crysanthus, Cyprianus, Cornelius und der heiligen Barbara. Das verstanden sie als ein göttliches Zeichen, dass sie den richtigen Ort für ihr Kloster gefunden hatten. Der Ortsname Mönchengladbach lässt sich darauf zurückführen: Der erste Teil nimmt Bezug auf die Mönche, die hier ihr Kloster gründeten, der zweite Teil auf den „glänzenden" (mittelhochdeutsch „glat") Bach. Der heilige Vitus oder Veit ist einer der 14 Nothelfer und wurde besonders von an Chorea (volkstümlich „Veitstanz"), eine der Epilepsie ähnlichen Nervenkrankheit, Erkrankten um Hilfe angerufen. Die Herkunft der Gladbacher Vitusreliquien ist nicht genau geklärt. Eine plausible Erklärung ist, dass sie im Zuge der Überführung der Reliquien der heiligen Vitus aus dem Kloster Saint-Denis in das Kloster Corvey 836, also bereits vor der Klostergründung, hierher gekommen sind und in der Vorgängerkirche verehrt wurden. Über die Jahrhunderte wurde die Abteikirche St. Vitus umgebaut und erweitert zum Gladbacher Münster in der heutigen Form. Nach der Schließung des Klosters 1802 wurde die Kirche 1804 durch den damaligen Aachener Bischof Marc Antoine Berdolet der Pfarre Gladbach zugewiesen. Neben Reliquien des Vitus und der anderen Heiligen gehört zum Reliquienschatz der ehemaligen Abtei auch das Abendmahlstuch, das Jesus der Überlieferung nach beim letzten Abendmahl auf den Tisch gelegt haben soll. Es wird im vergoldeten Abendmahlsschrein aufbewahrt und alle sieben Jahre im Rahmen der Gladbacher Heiligtumsfahrt gezeigt und verehrt.

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www.heiligtumsfahrt.de