Kornelimünster

Um 814 gründete Benedikt von Aniane das Benediktinerkloster in Inda, dem heutigen Kornelimünster. Von Ludwig dem Frommen, einem der Söhne Karls des Großen, bekam er die drei biblischen Heiligtümer Schürztuch (das Tuch, welches sich Jesus umgebunden haben soll, als er beim letzten Abendmahl den Jüngern die Füße wusch), Grabtuch (der Überlieferung nach bei der Grablegung Christi benutzt) und Schweißtuch (das nach jü- dischem Brauch den Kopf des Leichnames Jesu im Grab umhüllt haben soll) aus dem Aachener Reliquienschatz geschenkt. Um 875 erhielt Karl der Kahle für seine Klostergründung im französischen Compiegne die Hälfte des Grabtuches. Im Gegenzug kamen die Schädeldecke und das Armreliquiar des hl. Kornelius (von 250 bis 252 Papst) an die Inde. Der Heilige wird vor allem bei Nervenleiden und Epilepsie angerufen. Die wachsende Verehrung des Heiligen führte im 12. Jahrhundert zur Patronats- und Namensänderung des Klosters, in „Monasterium sancti Cornelii ad Indam", woraus sich später der Ortsname „Kornelimünster" entwickelte. Zwei feste Daten prägen das Wallfahrtsgeschehen in Kornelimünster, die Wallfahrt zu den drei Heiligtümern, die im siebenjährigen Rhythmus analog zur Aachener Heiligtumsfahrt statt- findet sowie die jährliche Kornelioktav um den 16. September (dem Namensfest des hl. Kornelius). Beide werden heute in der Pfarrei St. Kornelius gepflegt. Während der Oktavwoche gibt es neben Pilgermessen und Krankengottesdiensten, täglich die Möglichkeit zum stillen Gebet vor den Reliquien des hl. Kornelius und des hl. Cyprianus in der Korneliuskapelle, Konzerte und kulturelle Veranstaltungen.

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