Birgelener Pützchen

Das „Birgelener Pützchen" (Pützchen bedeutet Brunnen) ist eine Wallfahrtsstätte mit Kapelle im Wassenberger Wald. Um 700 sollen hier die ersten Christen am Niederrhein getauft worden sein. Das Wasser des „Pützchens" beinhaltet zahlreiche Mineralien und gilt als heilend, insbesondere bei Augenleiden. Der Legende nach, soll ein adliger Herr nahe des „Pützchens" bei der Jagd von einer Bärin verletzt worden sein. Ein Jagdgenosse wusch die Wunden mit dem Wasser des Brunnens aus. Der Verletzte wurde wieder gesund und stiftete zum Dank einen Bildstock der Muttergottes an dieser Stelle. In der Folge pilgerten zahlreiche Menschen zu dem Marienbild mit der Bitte um Heilung und Erhörung ihrer Gebetsanliegen. Um 1850 wurde der Brunnen eingefasst und eine Kapelle darüber errichtet. Der achteckige Hauptraum der Kapelle wurde im 1933 an die kleine, rechteckige Kapelle von 1863 angebaut. 1936 wurde der heute noch vorhandene Altar mit dem Gnadenbild im Pützchen aufgestellt. Die erste urkundlich belegte Pilgerfahrt zum „Pützchen" wird auf das Jahr 1718 datiert. Seit 1928 findet am ersten Sonntag im Mai der „Pützchenssonntag" statt. Zur ganzjährig zugänglichen Wallfahrtsstätte und Kapelle pilgern Menschen quer durch alle christlichen Konfessionen, die ihre Nöte und Sorgen vor die Gottesmutter tragen. Schon der Weg durch den Wald und der Kreuzweg von Birgelen bis zum „Pützchen" hat etwas Beruhigendes und Spirituelles. Viele kommen aus der näheren Umgebung. Der Weg zum „Pützchen" ist nicht lang und lässt sich in den normalen Tagesablauf einbinden. Einzelpilger und Pilgergruppen, zu Fuß oder mit dem Fahrrad, verbinden den Besuch der Wallfahrtsstätte mit dem Naturerlebnis. Ein Wanderweg im Naturpark Maas-Schwalm-Nette führt am Birgelener Pützchen vorbei. Für den Erhalt engagiert sich der 2010 gegründete Kapellenverein Birgelener Pützchen.

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Birgelener Pützchen (c) Bistum Aachen