Wie glauben Großstädter?

Bischof Helmut Dieser machte seinen Antrittsbesuch in Aachen-Stadt – und war sofort gut im Gespräch

Bischof Nachricht (c) Andrea Thomas
Datum:
Di. 21. März 2017
Von:
Andrea Thomas
Aachen ist seine Bischofsstadt, hier hat Bischof Helmut Dieser seinen Lebens- und Arbeitsmittelpunkt gefunden. Der Weg war also kurz.
Bischof Quadrat (c) Andrea Thomas

Doch gerade deshalb rechneten es ihm die Menschen aus den Aachener Gemeinden und Einrichtungen besonders an, dass er sich die Zeit nahm, um sie, seine Nachbarn, näher kennenzulernen. Die Frage, die er mitbrachte: „Wie geht Glaube in einer Großstadt?“ Eingeladen hatte zum gemeinsamen Gottesdienst mit anschließender Begegnung in der Kapelle und Aula des Bischöflichen Pius-Gymnasiums das Team des Büros der Regionaldekane. Ziel war es, die Menschen, die in der Stadt Aachen Glauben leben und gestalten, mit ihrem neuen Oberhirten ins Gespräch zu bringen und Bischof Dieser vorzustellen, was die Region ausmacht.

Dazu fanden unter anderem Peter Quadflieg für den regionalen Pastoralrat und Holger Brantin für den Katholikenrat Aachen-Stadt klare Worte. Die Bistumsregion Aachen-Stadt steht insbesondere für Engagement und Solidarität mit den Menschen am Rande der Gesellschaft, wie Menschen ohne Arbeit oder Flüchtlinge, sowie einen guten interreligiösen Dialog. „Wir sind stolz, wie stark Kirche da eingebunden ist. In Ihren Vorgängern hatten wir dabei immer gute Unterstützer und wir hoffen, das mit Ihnen fortzuführen“, sagte Holger Brantin. Peter Quadflieg unterstrich ergänzend den Stellenwert der Laien in und für die Region: „Wir sind alle Kirche“.

Das kam auch in den rund zwei Stunden „Gesprächszeit“ zum Ausdruck, in denen Bischof Dieser von Stehtisch zu Stehtisch wanderte, bemüht, mit möglichst vielen der 300 Gäste wenigstens ein paar Worte zu wechseln. „Ich freue mich über diese Begegnungen. Die Menschen haben ein Bedürfnis danach sich auszutauschen und das ist, was uns als Menschen in Kirche ausmacht. Klasse, mehr davon“, fasste ein zufriedener Bischof zusammen.

Auch sein Kirchenvolk war zufrieden, er sei den Menschen zugewandt, höre zu und gebe auch den Laien in Kirche, die sich unter nicht immer einfachen Bedingungen engagierten, das Gefühl sie ernst zu nehmen. Den Vormittag, wenn er auch etwas kurz war, verstanden die meisten als Wertschätzung. Darauf, so der allgemeine Tenor, ließe sich aufbauen.