Beziehungen

social distancing (c) Bild von Omni Matryx auf Pixabay
Datum:
Mo. 18. Mai 2020
Von:
Pastoralreferent Dietmar Jordan

Der Kollege Dr. Peter Hundertmark, Referent für Spirituelle Bildung im Bistum Speyer, hat sich angesichts der momentanen Situation Gedanken darüber gemacht, wie wir zukünftig leben wollen. Dazu hat er zwölf Anstöße formuliert, die zunächst jeweils von einem kurzen Bibelwort eröffnet werden und dann Impulse für ein betendes Nachsinnen geben. Er lädt ein, der Frage nachzugehen, was uns Gott jetzt sagen will, und die eigenen Gedanken zu notieren. Peter Hundertmark möchte ausdrücklich, dass seine Anstöße veröffentlicht und auch weitergegeben werden. Hier können Sie seine Einleitung und den dritten Anstoß lesen. 

„Die Menschheit – und mit ihr das ganze gemeinsame Haus Erde - steht an einer Weggabelung. Die gegenwärtige Corona-Pandemie hat es schneller und brutaler sichtbar gemacht, als alle wissenschaftlichen Studien zu Klimaveränderung, sozialen Verwerfungen, Artensterben, Fluchtursachen… es vermocht hätten. Noch aber können wir viele Entwicklungen steuern. Wir können träumen, nachdenken, auf Gott hinhorchen, miteinander aushandeln, auf den Weg bringen… wie wir künftig leben wollen.

Diese „Anstöße“ sind parteiisch. Sie folgen in ihrer Ausrichtung der katholischen Soziallehre, der der Enzyklika „Laudato si“; sie treffen sich aber auch mit der protestantischen Sozialverkündigung und dem Abschlusstext der letzten Ökumenischen Weltversammlung in Busan. Gemeinwohlorientierung, solidarische Verantwortung und Nachhaltigkeit gelten ihnen als Werte, die nicht verhandelbar sind. Innerhalb dieser Grundausrichtung aber versuchen die „Anstöße“ wenig festzulegen. Es werden viele verschiedene, vielleicht einander sogar widersprechende Meinungen, Ideen, Bilder, Hoffnungen, Entscheidungen, Vernetzungen dringend gebraucht.

Träumen, horchen, nachsinnen… braucht Zeit. Die Pandemie bedeutet für sehr viele Menschen eine erzwungene Einschränkung und ungewohnte Verlangsamung: Auch eine Gelegenheit, einige Minuten am Tag, eine halbe Stunde, mehrmals ein paar Minuten… für die Frage zu nutzen, wie wir miteinander leben wollen. Zeit zum Nachsinnen - und um dann darüber zu reden oder davon zu schreiben: Denn wenn zwei gemeinsam träumen, ist das schon der Beginn einer neuen Wirklichkeit, und wenn zwei etwas anpacken, wird es andere neugierig machen.“

III: Wie wollen wir künftig unsere nahen zwischenmenschlichen Beziehungen gestalten? 

Gott ist jetzt wohlwollend gegenwärtig. 

Bibel:  Denn die Gebote: Du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren!, und alle anderen Gebote sind in dem einen Satz zusammengefasst: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. Also ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes. (Römerbrief 13,9-10)

Anstöße für ein betendes Nachsinnen: Zeit zum Träumen: Wie wäre es, wenn unser Zusammenleben durch und durch gut wäre? Wie wäre es, wenn die Liebe – Wohlwollen, Mitgefühl, Zuneigung, Hinwendung… - die Basis von allem wäre? 

Liebe ist das Gegenteil von Egoismus und Eigennutz. Gott ist die Liebe. Liebend und liebevoll sind wir Menschen Gott ähnlich.

Wir könnten das … angehen! Ja, und wir könnten das… umsetzen! Ja, und das…

Horchen: Was könnte Gott mir/uns jetzt sagen wollen?

Damit es nicht verloren geht: Wie möchten Sie von ihren Gedanken erzählen? Vielleicht ist es gut, sich jetzt ein paar Notizen zu machen, eine Skizze anzufertigen, ein Gedicht zu schreiben, eine Video-Botschaft aufzunehmen…