Nachruf: Zum Tod von Heinz Backes

Wir trauern um Heinz Backes

Heinz Backes im Einsatz für die Betriebsseelsorge (c) Ursula Rohrer
Heinz Backes im Einsatz für die Betriebsseelsorge
Datum:
Fr. 5. Apr. 2024
Von:
Kathrin Henneberger

Über viele Jahre, bis zum Renteneintritt Ende 2018, war Heinz Backes in der Betriebsseelsorge im Bistum Aachen tätig. Erst in der Eifel, später auf diözesaner Ebene. Insgesamt war Heinz um die vierzig Jahre für die Kirche im Bistum Aachen unterwegs. Er gehörte zu den Begründern der Mobbing-Kontakt-Stelle vor mehr als zwanzig Jahren. 

Auch in der Rente war er - über sein ehrenamtliches Engagement in der KAB - den Themen und Problemen der Arbeitswelt verbunden und sehr engagiert, sei es beim Thema Wanderarbeit, Logistik oder bei der Suche nach Alternativen zum Kapitalismus. 

Ende März ist er überraschend verstorben. Wir trauen um ihn und sind in Gedanken bei seiner Familie.

Johannes Eschweiler, Betriebsseelsorger, erinnert sich:

Nach seiner hauptberuflichen Tätigkeit bei der CAJ und KAB war Heinz Backes Betriebsseelsorger im Bistum Aachen. Zu Beginn mit einer gesplitteten Arbeitsstelle in der Eifel und bis zum Ruhestand in der Arbeiter- und Betriebspastoral im Bistum Aachen.

Aufgrund seiner Herkunft aus den Sozialverbänden war es für Hein, wie wir ihn immer genannt haben, klar, dass er immer an und auf der Seite der Armen, Arbeitslosen und der Arbeitnehmer*innen stand und sich für sie eingesetzt, für sie gestritten und ihnen in Notfällen geholfen hat. Eine seiner wichtigsten Projekte war die Umsetzung der Idee des Mobbingtelefons, welches dann zur Mobbingkontaktstelle wurde. Auch hier wurde deutlich, dass Hein seine Arbeit und Aktivitäten immer und gemeinsam mit kirchlichen Gremien, wie Katholikenräten und besonders auch mit den Gewerkschaften durchgeführt hat.

Ein wichtiges Anliegen von Hein war auch die Arbeit und die Projekte mit Langzeitarbeitslosen. Er hat sich im Bistum, aber auch im Politischen immer wieder für die vielen Arbeitslosenprojekte und -initiativen im Bistum Aachen eingesetzt, für die finanzielle Absicherung und für die Menschen, die arm und arbeitslos sind.

Ein weiteres wichtiges Anliegen von Hein war die Arbeit und das Engagement für die Menschen aus Osteuropa in ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen. Dies in der Fleischindustrie, auf dem Feld oder mit und für die Live-ins (sog. 24 Std. Kräfte). Er hat das Selbsthilfenetzwerk für die Live-ins, Respekt, mit gegründet und dafür gesorgt, dass die Betriebsseelsorge und die KAB diese Arbeit nachhaltig mittragen und unterstützen.

Hein hat in seiner Zeit in der Arbeiter- und Betriebspastoral im Bistum Aachen dafür gesorgt, dass wir eine Weiterentwicklung zur Pastoral in der Arbeitwelt erreichen konnten. Er hat dafür gesorgt, dass in den meisten Regionen des Bistums Aachen die Pastoral in der Arbeitswelt, mit unterschiedlichen Schwerpunkten, verortet werden konnte. Hein hat viel dafür getan, dass aus den sogenannten „Einzelkämpfer*innen“ ein Team geworden ist und er hat in Kirche und Gesellschaft für die Zukunft der Pastoral in der Arbeitswelt/Betriebsseelsorge immer persönlich eingestanden. Daher sind wir Hein sehr zum Dank für seine Arbeit verpflichtet.

Wir werden Hein Backes als einen streitbaren, aber immer sehr loyalen, Kollegen und Fachvorgesetzten vermissen und wünschen ihm das „Leben in Fülle“ jetzt bei Gott.