So hieß es jüngst in der Tagesschau: „Sie können nichts für den Klimawandel, bekommen ihn aber schon jetzt zu spüren: Nach mehreren Dürrejahren hungern die Menschen auf Madagaskar. Hunderttausende könnten sterben, warnt das Welternährungsprogramm.“ Das ist richtig, stellt der Arbeitskreis Madagaskar der KAB Aachen fest, der seit Jahren vor den Folgen der andauernden Dürrekatastrophe im Süden des Landes warnt und diese Zusammenhänge beschrieben hat.
Der Partner des Arbeitskreises, die Iray Aina Madagascar, schildert uns, dass Tausende Menschen bereits die ländlichen Gebiete verlassen haben, um in kleineren und größeren Städten auf die Suche nach Nahrung zu gehen oder neues Land für sich suchen. Es sind Klimaflüchtlinge im eigenen Land. Vom Hunger bedroht sind, so schätzt das Welternährungsprogramm, über 1.100.000 Menschen – 70.000 Kinder sind extrem unterernährt; 14.000 unmittelbar vom Tode bedroht.
Die Corona Pandemie verschlimmert die Lage zusätzlich; Transportwege und Lieferketten sind unterbrochen; die Nahrungsmittelpreise steigen rapide an. Die Menschen ernähren sich von Lehm, Insekten und Kaktuspflanzen.
Der Erderwärmung geschuldet ist die Überhitzung des Indischen Ozeans mit den vermehrt auftretenden Zyklonen, die regelmäßig Teile des Landes verwüsten - ursächlich an der außergewöhnlichen Dürreperiode beteiligt ist auch das globale Klimaphänomen El Niño. Madagaskar ist in eine Notlage geraten, die es selbst mit dem Klimawandel nicht verschuldet hat. Dieses Urteil schließt nicht den eigenverschuldeten Anteil - Brandrodung und Abholzung der Wälder - der Menschen und das Unvermögen der durch Korruption verpesteten Politik aus.
Infos über das Engagement des Arbeitskreis Madagaskar finden Sie auf der Homepage: https://mtc-madagaskar.de