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Hinduistisches Glaubensfest

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Ehrlich? Es war schon alles etwas ungewohnt: Unter dem Kreuz das Standbild der hinduistischen Göttin Durga zu sehen, hat manche Besucher*innen irritiert und Fragen ausgelöst. Ich muss gestehen, dass ich bei der Anfrage der hinduistischen Gemeinde unwissend gewesen bin, was alles auf uns zukommt, als ich der Gemeinde der Hindus für vier Tage Ende September Gastfreundschaft angeboten habe. Aber nach diesen vier Tagen bin ich um einige Erfahrungen reicher geworden; vor allem aber bin ich demütiger und dankbarer geworden. Ich habe viel gelernt von den Freund*innen dieser für mich und vielen von uns befremdlichen Religion des Hinduismus. Die Göttin Durga ist eine Garantin der Hoffnung und des Friedens, so durfte ich erfahren; sie hat zwischen den Mächten der damaligen Welt, die zerrissen war in Licht und Schatten, gut und böse, die Menschen ermutigt, einander zu vertrauen und anstatt sich zu bekriegen, sich in den Frieden einzuüben. Die tiefe Bedeutung der verschiedenen Riten und Traditionen bleiben mir auch nach diesen vier Tagen immer noch fremd; Sprache und Rituale sind so ganz anders. Aber sie haben mich doch berührt. Vor allem eines hat mich zum Nachdenken gebracht im Blick auf die Traditionen unserer Frömmigkeitsformen. Frömmigkeit und Fröhlichkeit haben sich in diesen verschiedenen Feiern am Tag die Hand gegeben: Der Geistliche liegt vor dem Standbild der Göttin Durga, still und demütig, und die Mitfeiernden Frauen und Männer musizieren, die Kinder spielen und andere sitzen am Tisch und essen. Da war alles in eins: Alltagsleben und Spiritualität. Dies zu erleben hat mich sehr bewegt. Und so fremd mir Vieles bleibt, die unvoreingenommene Gastfreundschaft, das wertschätzende Interesse aneinander und auch die aufgebrachte Geduld miteinander haben sich gelohnt. Unser Oberbürgermeister Felix Heinrichs, der das Fest auch besucht hat, hat es gut auf den Punkt gebracht: In einer Stadt, in der Menschen aus 150 Nationen zusammenleben, ist es unabdingbar bedeutsam, um Orte des Friedens und des wertschätzenden Kennenlernens zu wissen. Dass die Citykirche als ein solcher Ort wahrgenommen wird, freut mich natürlich und lässt mich fragen, wie wir dieser Verantwortung auch in Zukunft gerecht werden.

 

 

Datum:
Mi. 1. Okt. 2025
Von:
Christoph Simonsen

Ehrlich? Es war schon alles etwas ungewohnt: Unter dem Kreuz das Standbild der hinduistischen Göttin Durga zu sehen, hat manche Besucher*innen irritiert und Fragen ausgelöst. Ich muss gestehen, dass ich bei der Anfrage der hinduistischen Gemeinde unwissend gewesen bin, was alles auf uns zukommt, als ich der Gemeinde der Hindus für vier Tage Ende September Gastfreundschaft angeboten habe. Aber nach diesen vier Tagen bin ich um einige Erfahrungen reicher geworden; vor allem aber bin ich demütiger und dankbarer geworden. Ich habe viel gelernt von den Freund*innen dieser für mich und vielen von uns befremdlichen Religion des Hinduismus. Die Göttin Durga ist eine Garantin der Hoffnung und des Friedens, so durfte ich erfahren; sie hat zwischen den Mächten der damaligen Welt, die zerrissen war in Licht und Schatten, gut und böse, die Menschen ermutigt, einander zu vertrauen und anstatt sich zu bekriegen, sich in den Frieden einzuüben. Die tiefe Bedeutung der verschiedenen Riten und Traditionen bleiben mir auch nach diesen vier Tagen immer noch fremd; Sprache und Rituale sind so ganz anders. Aber sie haben mich doch berührt. Vor allem eines hat mich zum Nachdenken gebracht im Blick auf die Traditionen unserer Frömmigkeitsformen. Frömmigkeit und Fröhlichkeit haben sich in diesen verschiedenen Feiern am Tag die Hand gegeben: Der Geistliche liegt vor dem Standbild der Göttin Durga, still und demütig, und die Mitfeiernden Frauen und Männer musizieren, die Kinder spielen und andere sitzen am Tisch und essen. Da war alles in eins: Alltagsleben und Spiritualität. Dies zu erleben hat mich sehr bewegt. Und so fremd mir Vieles bleibt, die unvoreingenommene Gastfreundschaft, das wertschätzende Interesse aneinander und auch die aufgebrachte Geduld miteinander haben sich gelohnt. Unser Oberbürgermeister Felix Heinrichs, der das Fest auch besucht hat, hat es gut auf den Punkt gebracht: In einer Stadt, in der Menschen aus 150 Nationen zusammenleben, ist es unabdingbar bedeutsam, um Orte des Friedens und des wertschätzenden Kennenlernens zu wissen. Dass die Citykirche als ein solcher Ort wahrgenommen wird, freut mich natürlich und lässt mich fragen, wie wir dieser Verantwortung auch in Zukunft gerecht werden.