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Was Eltern für gute Kommunikation brauchen:Forum Magazin: „Starke Gespräche - starke Kinder“

Blog_Magazin_Starke Gespräche - starke Kinder

Kommunikation ist einer der wichtigsten Schlüssel für eine gelingende Eltern-Kind-Beziehung – und ein entscheidender Resilienzfaktor. Doch gerade im Familienalltag fällt es oft schwer, aufmerksam zuzuhören, einfühlsam zu reagieren oder in schwierigen Momenten die richtigen Worte zu finden. Wer als Elternteil selbst in Balance bleibt und klare, empathische Kommunikation lebt, legt damit das Fundament für Vertrauen, emotionale Stärke und ein offenes Miteinander.

Was Kinder wirklich hören: Beziehung statt Inhalt
Besonders Kinder im Vorschulalter hören in Gesprächen vor allem auf das, was zwischen den Zeilen mitschwingt. Worte wirken nur, wenn sie auch emotional stimmig sind. Deshalb kommt es viel stärker auf den Tonfall, die

Haltung und die Beziehungsebene an als auf den Inhalt. Sätze wie „Das ist doch nicht so schlimm“ können – obwohl gut gemeint – als Abwertung eigener Gefühle verstanden werden. Kinder merken genau, ob das, was gesagt wird, mit dem übereinstimmt, was gefühlt wird und was sie selber fühlen. Stimmt das nicht überein, irritiert sie das.

Deshalb ist es so wichtig, in Ich-Botschaften zu sprechen: „Ich bin gerade müde und brauche einen Moment Ruhe“ wirkt aufrichtig und klarer als: „Du bist schon wieder so laut“. Wer Gefühle in Worte fassen kann, hilft nicht nur sich selbst, sondern zeigt dem Kind auch, wie man achtsam mit Emotionen umgeht – ohne Vorwurf oder Druck.

Kommunikation auf Augenhöhe: Beziehung statt Belehrung
Gute Gespräche mit Kindern entstehen nicht auf dem Boden der Autorität, sondern aus echter Beziehung. Das bedeutet nicht, dass Kinder alles bestimmen – aber dass sie sich gesehen und ernst genommen fühlen. Wer

sich als Elternteil auf Augenhöhe begibt – im wahrsten Sinne des Wortes mit Blickkontakt, aber auch innerlich mit dem Respekt vor der kindlichen Perspektive – stärkt das Gefühl von Selbstwirksamkeit und Sicherheit beim

Kind. Augenhöhe heißt auch, Machtgefälle zu hinterfragen. Sätze wie „Weil ich es sage“ oder „Ich weiß es besser“ verhindern echte Begegnung. Stattdessen können Eltern sich trauen zu sagen: „Ich merke, wir wollen gerade beide etwas anderes – wie können wir einen Weg finden, der für uns beide passt?“ Das zeigt: Ich nehme dein Bedürfnis ernst – auch wenn ich eine andere Entscheidung treffen muss.

Zuhören lernen: Raum geben statt bewerten
Wir alle kennen das Bedürfnis, zu trösten, zu erklären, zu helfen – gerade, wenn unser Kind etwas Schwieriges erlebt hat. Doch oft Kinder zuerst eines: dass ihnen einfach zugehört wird. Ohne Bewertung, ohne sofortige Lösungsvorschläge, ohne Ablenkung. Echtes Zuhören heißt, dem Kind den Raum zu geben, sich zu sortieren. Es bedeutet auch, Stille auszuhalten – denn manchmal braucht es Zeit, bis Worte kommen.

Statt zu unterbrechen oder gleich ein „Aber…“ hinterherzuschicken, kann eine einfache Rückmeldung helfen: „Das klingt, als hättest du dich richtig geärgert.“ Damit fühlt sich das Kind verstanden – und öffnet sich eher.

Wenn’s knirscht: Über das sprechen, was gerade zwischen uns passiert
Konflikte lassen sich nicht immer vermeiden – aber sie lassen sich gemeinsam verstehen. Ein wertvoller Perspektivwechsel kann sein, aus dem Streitinhalt auszusteigen und stattdessen über die Beziehungssituation zu

sprechen: „Ich merke gerade, wir verstehen uns nicht – vielleicht sind wir beide gerade angespannt?“ Solche Sätze entschärfen und helfen, wieder in Verbindung zu kommen. Dabei dürfen Eltern auch eigene Unsicherheiten

benennen. Kinder spüren ohnehin, wenn etwas nicht stimmt – es gibt ihnen Sicherheit, wenn Erwachsene benennen, was sie selbst empfinden. Das schafft Vertrauen und entlastet.

Starke Eltern – starke Gespräche: Resilienz beginnt bei uns selbst
Gute Kommunikation mit Kindern beginnt mit der eigenen inneren Haltung. Wer sich selbst erlaubt, widersprüchliche Gefühle zu haben, wer sich selbst mit Ruhe, Entlastung und echten Gesprächspartner:innen versorgt, wird authentischer und entspannter in der Elternrolle. Denn: Nur wenn wir selbst gut

im Kontakt mit uns stehen, können wir auch mit unseren Kindern in einen echten Dialog treten. Eltern brauchen ebenfalls Orte, an denen sie erzählen dürfen, ohne bewertet zu werden – sei es ein guter Freundeskreis, ein

Gesprächsangebot oder ein Kurs zur Familienkommunikation. Es ist keine Schwäche, sich Unterstützung zu suchen – sondern eine Stärke, in Beziehungen zu investieren.

Fazit: Beziehung ist die beste Kommunikationsstrategie
Wenn Eltern sich selbst als Gesprächspartner: in stärken – durch Entlastung, Reflexion und gute Begleitung – wirkt sich das unmittelbar auf die Qualität der Kommunikation mit ihren Kindern aus. Es geht nicht um Perfektion,

sondern um Haltung: achtsam, offen, authentisch. Kinder, die sich ernst genommen und verstanden fühlen, entwickeln ein stabiles Selbstbild und mehr Vertrauen in sich selbst und andere. Und genau das brauchen sie, um stark durchs Leben zu gehen.

Datum:
Mo. 15. Sept. 2025
Von:
Cornelia Schubert

Was Eltern für gute Kommunikation brauchen

Kommunikation ist einer der wichtigsten Schlüssel für eine gelingende Eltern-Kind-Beziehung – und ein entscheidender Resilienzfaktor. Doch gerade im Familienalltag fällt es oft schwer, aufmerksam zuzuhören, einfühlsam zu reagieren oder in schwierigen Momenten die richtigen Worte zu finden. Wer als Elternteil selbst in Balance bleibt und klare, empathische Kommunikation lebt, legt damit das Fundament für Vertrauen, emotionale Stärke und ein offenes Miteinander.

Was Kinder wirklich hören: Beziehung statt Inhalt
Besonders Kinder im Vorschulalter hören in Gesprächen vor allem auf das, was zwischen den Zeilen mitschwingt. Worte wirken nur, wenn sie auch emotional stimmig sind. Deshalb kommt es viel stärker auf den Tonfall, die

Haltung und die Beziehungsebene an als auf den Inhalt. Sätze wie „Das ist doch nicht so schlimm“ können – obwohl gut gemeint – als Abwertung eigener Gefühle verstanden werden. Kinder merken genau, ob das, was gesagt wird, mit dem übereinstimmt, was gefühlt wird und was sie selber fühlen. Stimmt das nicht überein, irritiert sie das.

Deshalb ist es so wichtig, in Ich-Botschaften zu sprechen: „Ich bin gerade müde und brauche einen Moment Ruhe“ wirkt aufrichtig und klarer als: „Du bist schon wieder so laut“. Wer Gefühle in Worte fassen kann, hilft nicht nur sich selbst, sondern zeigt dem Kind auch, wie man achtsam mit Emotionen umgeht – ohne Vorwurf oder Druck.

Kommunikation auf Augenhöhe: Beziehung statt Belehrung
Gute Gespräche mit Kindern entstehen nicht auf dem Boden der Autorität, sondern aus echter Beziehung. Das bedeutet nicht, dass Kinder alles bestimmen – aber dass sie sich gesehen und ernst genommen fühlen. Wer

sich als Elternteil auf Augenhöhe begibt – im wahrsten Sinne des Wortes mit Blickkontakt, aber auch innerlich mit dem Respekt vor der kindlichen Perspektive – stärkt das Gefühl von Selbstwirksamkeit und Sicherheit beim

Kind. Augenhöhe heißt auch, Machtgefälle zu hinterfragen. Sätze wie „Weil ich es sage“ oder „Ich weiß es besser“ verhindern echte Begegnung. Stattdessen können Eltern sich trauen zu sagen: „Ich merke, wir wollen gerade beide etwas anderes – wie können wir einen Weg finden, der für uns beide passt?“ Das zeigt: Ich nehme dein Bedürfnis ernst – auch wenn ich eine andere Entscheidung treffen muss.

Zuhören lernen: Raum geben statt bewerten
Wir alle kennen das Bedürfnis, zu trösten, zu erklären, zu helfen – gerade, wenn unser Kind etwas Schwieriges erlebt hat. Doch oft Kinder zuerst eines: dass ihnen einfach zugehört wird. Ohne Bewertung, ohne sofortige Lösungsvorschläge, ohne Ablenkung. Echtes Zuhören heißt, dem Kind den Raum zu geben, sich zu sortieren. Es bedeutet auch, Stille auszuhalten – denn manchmal braucht es Zeit, bis Worte kommen.

Statt zu unterbrechen oder gleich ein „Aber…“ hinterherzuschicken, kann eine einfache Rückmeldung helfen: „Das klingt, als hättest du dich richtig geärgert.“ Damit fühlt sich das Kind verstanden – und öffnet sich eher.

Wenn’s knirscht: Über das sprechen, was gerade zwischen uns passiert
Konflikte lassen sich nicht immer vermeiden – aber sie lassen sich gemeinsam verstehen. Ein wertvoller Perspektivwechsel kann sein, aus dem Streitinhalt auszusteigen und stattdessen über die Beziehungssituation zu

sprechen: „Ich merke gerade, wir verstehen uns nicht – vielleicht sind wir beide gerade angespannt?“ Solche Sätze entschärfen und helfen, wieder in Verbindung zu kommen. Dabei dürfen Eltern auch eigene Unsicherheiten

benennen. Kinder spüren ohnehin, wenn etwas nicht stimmt – es gibt ihnen Sicherheit, wenn Erwachsene benennen, was sie selbst empfinden. Das schafft Vertrauen und entlastet.

Starke Eltern – starke Gespräche: Resilienz beginnt bei uns selbst
Gute Kommunikation mit Kindern beginnt mit der eigenen inneren Haltung. Wer sich selbst erlaubt, widersprüchliche Gefühle zu haben, wer sich selbst mit Ruhe, Entlastung und echten Gesprächspartner:innen versorgt, wird authentischer und entspannter in der Elternrolle. Denn: Nur wenn wir selbst gut

im Kontakt mit uns stehen, können wir auch mit unseren Kindern in einen echten Dialog treten. Eltern brauchen ebenfalls Orte, an denen sie erzählen dürfen, ohne bewertet zu werden – sei es ein guter Freundeskreis, ein

Gesprächsangebot oder ein Kurs zur Familienkommunikation. Es ist keine Schwäche, sich Unterstützung zu suchen – sondern eine Stärke, in Beziehungen zu investieren.

Fazit: Beziehung ist die beste Kommunikationsstrategie
Wenn Eltern sich selbst als Gesprächspartner: in stärken – durch Entlastung, Reflexion und gute Begleitung – wirkt sich das unmittelbar auf die Qualität der Kommunikation mit ihren Kindern aus. Es geht nicht um Perfektion,

sondern um Haltung: achtsam, offen, authentisch. Kinder, die sich ernst genommen und verstanden fühlen, entwickeln ein stabiles Selbstbild und mehr Vertrauen in sich selbst und andere. Und genau das brauchen sie, um stark durchs Leben zu gehen.

Literaturempfehlungen

„Meine Grenze ist dein Halt.“ Nora Imlau
Herausgeber: Beltz Verlag Weinheim Basel
ISBN-13: 978-3407867438 (E-Book | 2023)
ISBN-13: 978-3407867421 (Taschenbuch | 2023)

„Frei und unverbogen: Kinder ohne Druck begleiten und bedingungslos annehmen“ Susanne Mierau
Herausgeber: Beltz Verlag Weinheim Basel
ISBN-13: 978-3407866684 (E-Book | 2021)
ISBN-13: 978-3407866561 (Taschenbuch | 2021)

 „Mit Herz und Klarheit. Wie Erziehung heute gelingt und was eine gute Kindheit ausmacht.“ Herbert Renz-Polster
Herausgeber: Piper München
ISBN-13: 978-3492607056 (E-Book | 2024)
ISBN-13: 978-3492072472 (Taschenbuch | 2024)

 

*Werbung ohne Auftrag 

Veranstaltungshinweise

Für Eltern, die sich zunächst um ihre Ressourcen kümmern möchten, um dann die Familien-Kommunikation zu stärken:

 

Elterntraining - Coaching und Resilienztraining speziell für Eltern Wenn der Geduldsfaden zu reißen droht...
Wie Eltern es schaffen, sich selbst zu stärken, sich wieder auf ihre Ressourcen zu konzentrieren und wie Konflikte liebevoll aber konsequent gelöst werden können, wird gemeinsam mit den Teilnehmenden an drei aufeinander aufbauenden Terminen erarbeitet.


Mi. 22.10.2025 - Mi. 05.11.2025, 19:00 - 21:15 Uhr
Familienzentrum St. Brigida, Fröbelstraße 4a, Hückelhoven - Baal
Anmeldung und Information:
Familienzentrum St. Brigida Baal, 02435 2876, tfk.st.brigida.baal@pro-multis.de

Mehr Gelassenheit im Familienalltag

Als Eltern in alltäglichen Konfliktsituationen gelassen zu reagieren und mit dem Kind in Ver*Bindung* zu bleiben, fällt manchmal schwer. Wie Sie trotz hoher alltäglicher Anforderung und eigenem Stress gelassener werden und Konfliktsituationen liebevoll lösen können, ist Thema dieses Seminars. 

Mi. 03.12.2025, 19:00 - 21:15 Uhr
Familienzentrum Arche Noah, Adolfsstr. 18, Übach-Palenberg
Anmeldung und Information:
Familienzentrum Arche Noah, 02451 42964, tfk.arche.noah@pro-multis.de