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Ansprache zum 3. Adventssonntag (Gaudete) 2025

Lesung aus dem Buch Jesaja (Jes 35,1-6.10)

Jubeln werden die Wüste und das trockene Land, jauchzen wird die Steppe und blühen wie die Lilie. Sie wird prächtig blühen und sie wird jauchzen, ja jauchzen und frohlocken. Die Herrlichkeit des Libanon wurde ihr gegeben, die Pracht des Karmel und der Ebene Scharon. Sie werden die Herrlichkeit des HERRN sehen, die Pracht unseres Gottes. Stärkt die schlaffen Hände / und festigt die wankenden Knie! Sagt den Verzagten: Seid stark, fürchtet euch nicht! Seht, euer Gott! Die Rache kommt, die Vergeltung Gottes! Er selbst kommt und wird euch retten. Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben werden geöffnet. Dann springt der Lahme wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen frohlockt, denn in der Wüste sind Wasser hervorgebrochen und Flüsse in der Steppe. Die vom HERRN Befreiten kehren zurück und kommen zum Zion mit Frohlocken. Ewige Freude ist auf ihren Häuptern, Jubel und Freude stellen sich ein, Kummer und Seufzen entfliehen.

Evangelium nach Matthäus (Mt 11,2-11)

Johannes hörte im Gefängnis von den Taten des Christus. Da schickte er seine Jünger zu ihm und ließ ihn fragen: Bist du der, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten? Jesus antwortete ihnen: Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht: Blinde sehen wieder und Lahme gehen; Aussätzige werden rein und Taube hören; Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium verkündet. Selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt. Als sie gegangen waren, begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden: Was habt ihr denn sehen wollen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt? Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Mann in feiner Kleidung? Siehe, die fein gekleidet sind, findet man in den Palästen der Könige. Oder wozu seid ihr hinausgegangen? Um einen Propheten zu sehen? Ja, ich sage euch: sogar mehr als einen Propheten. Dieser ist es, von dem geschrieben steht: Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, / der deinen Weg vor dir bahnen wird. Amen, ich sage euch: Unter den von einer Frau Geborenen ist kein Größerer aufgetreten als Johannes der Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er.

Ansprache:

Ein paar Meter von der Citykirche entfernt klafft gerade ein großes Loch, man sieht nur Steine und Bauschutt; alles andere als schön anzusehen. Aber wir dürfen hoffen, dass schon bald dort eine schöne Grünfläche entsteht und dann nicht nur der Blick auf unser tolles Abteibergmuseum zugänglich ist und übrigens auch auf die Citykirche, sondern vielmehr eine kleine grüne Oase zum Verweilen einlädt. Wo kein Grün, wo die Natur zurückgedrängt wird, da verdorrt Leben – und zwar nicht nur das der Blumen.

„Die Steppe soll jubeln und blühen. Sie soll prächtig blühen wie eine Lilie“, schreibt Jesaja. Da, wo etwas blüht, kann man die Herrlichkeit Gottes sehen. Jesaja ist nicht nur ein großer Prophet, er ist auch ein zu Herzen gehender Akrobat des Wortes; er formt Gefühle und Gedanken in Sprache. So, wie er schreibt, bilden sich unmittelbar Bilder im Kopf: Schöne Bilder, bunte, lebendige Bilder.

Wenn die Welt so aussehen würde, wie Jesaja sie im heutigen Text beschreibt, bräuchte es kein Paradies mehr. Aber unsere Welt sieht nicht so aus; was er beschreibt, scheint nicht mehr als eine schöne Idee, wie die Erde sein könnte. Wer wüsste nicht, dass dieser irdische

Garten Eden eine Illusion ist.

Jesaja geht es wohl auch nicht in erster Linie um einen bunten Garten und eine ökofreundliche Erneuerung. Hinter diesen romantischen Umschreibungen steht eine lebenswichtige Erwartung.

„Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht! Seht, hier ist euer Gott.“ Die erschlafften Hände werden stark und die wankenden Knie fest.“ Jesaja bringt es auf den Punkt: Gott schenkt den Menschen Stärke, Mut zu einem selbstbewussten Leben und Furchtlosigkeit gegenüber einer verzagten Zurückhaltung.

Nun ist Jesaja ja kein Ökofreak; Jesaja erinnert daran, dass Gott das Leben der Menschen zum Blühen bringen möchte. Wenn wir blühen, dann blüht auch die Welt auf. Wenn wir Leben wertschätzen, wenn wir achtgeben darauf, dass keine Pflanze, kein Lebewesen mutwillig zertrampelt wird; wenn wir nicht den Kopf in den Sand stecken und denken: ‚das geht uns nichts an“, sondern uns erschüttern lassen von dem Unrecht auf unserem Planeten, dass so viel Leben mit Füßen getreten wird, dann kann Gottes bunter Garten zum Blühen kommen.

Bei diesem Wort denke ich an den 17. Dezember diesen Jahres. Da tagt nämlich der Stadtrat unserer Stadt im Haus Erholung und berät über das Ansinnen des Landes Nordrhein- Westfalen, auf dem alten Geländer der Engländer am Nordpark ein Abschiebegefängnis einzurichten. Eine Gruppe engagierter junger wie auch älterer Menschen hat mich gebeten, vor dem Tagungsort ein paar Worte zu sagen, denn da soll eine Demo stattfinden, die die Ratsmitglieder bittet, diese Entscheidung noch einmal zu überdenken. Diese Einladung habe ich gerne angenommen. Ich bin fest überzeugt, dass dies das falsche Signal in unserer Zeit ist, die so viele Vorurteile schürt und Ängste verbreitet gegenüber Menschen anderer Herkunft. Denn in diesem Gefängnis sollen Menschen eingeschlossen werden, die sich nichts haben zuschulden kommen lassen außer der Tatsache, dass ihr Bleiberecht von der politischen Seite infrage gestellt wird. Aber kann es rechtens sein, Menschen, die kein Gesetz übertreten haben, die unbescholten zwischen uns leben, ihrer Freiheit zu berauben? Über 300 Millionen Euro soll dieses Gefängnis kosten. Wäre dieses Geld nicht besser angebracht, diese Menschen in unser Land zu integrieren, ihnen Hilfe bei der Einbürgerung zu ermöglichen, ihnen behilflich zu sein, die unsäglichen Traumata und Verletzungen zu überwinden, die Ursache dafür waren, dass sie ihre Heimat verlassen haben?

Wir stehen in unserem Land an einer Scheidewende, viele sprechen von einem Kulturkampf, da rechtskonservative und rechtsradikale Blender unser Land mit dem Gift des Hasses und der Ausgrenzung überschütten; wäre es da nicht gerade Aufgabe der Politik, Menschen miteinander zu verbinden anstatt sie wegzusperren und auszubürgern? Machen wir es uns in der Politik nicht zu einfach, wenn Länder zu sogenannten „sicheren Herkunftsländern“ deklariert werden, obwohl man wissen kann, dass dort gefoltert und getötet wird?

In unserer Stadt leben Menschen aus vielen Nationen friedlich zusammen und viele Lebensbereiche würden im Chaos versinken, würden uns nicht Menschen anderer Nationen unterstützen und die sozialen Einrichtungen aufrecht erhalten.
„Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen anderen warten?“ Diese Frage richtet Johannes an Jesus über Mittelsmänner, da er selbst ja im Gefängnis sitzt. Johannes ist

Opfer eines Systems geworden, das nur sich selbst schützen wollte. Johannes hat die Strukturen dieser Welt in Frage gestellt; er besaß die Größe, die Wahrheit auszusprechen, die den Mächtigen quer saß.
Das hat Menschen überzeugt, so sehr überzeugt, dass sie ihn hören wollten. Menschliche Glaubwürdigkeit ist die einzige und wichtigste Voraussetzung dafür, dass Gott sich einen Weg bahnen kann hinein in die Welt.
Wenn Maria dem Engel, Josef den Hirten, die drei Weisen dem Stern nicht geglaubt hätten, wir könnten heute nicht Weihnachten feiern.
Jesaja und Johannes, die Vorboten Jesu, machen uns heute darauf aufmerksam: Jede Zeit und jede Kultur sehnt sich nach Menschen, die Vertrauen ausstrahlen, denen man ansieht, dass sie einem glaubwürdig begegnen. Gott fällt nicht vom Himmel; Gott will erzählt werden, glaubwürdig, verwoben mit der eigenen Lebensgeschichte, nicht lehramtsmäßig, sondern erfahrungsgeschwängert. Und Gott muss dabei immer eine Frage bleiben, so wie wir Menschen uns selbst und einander immer eine Frage bleiben werden. Nur das Eingeständnis eigener Unvollkommenheit, eigener Fragwürdigkeit hält ein Reden von Gott glaubwürdig. Deshalb ist ein Eintreten für Menschenwürde und Anstand heute wichtiger denn je. Deshalb braucht es heute manchmal Protest und Aufruhr, wenn Menschenrecht und die Freiheit von Menschen gefährdet sind.

Datum:
So. 14. Dez. 2025
Von:
Christoph Simonsen

Lesung aus dem Buch Jesaja (Jes 35,1-6.10)

Jubeln werden die Wüste und das trockene Land, jauchzen wird die Steppe und blühen wie die Lilie. Sie wird prächtig blühen und sie wird jauchzen, ja jauchzen und frohlocken. Die Herrlichkeit des Libanon wurde ihr gegeben, die Pracht des Karmel und der Ebene Scharon. Sie werden die Herrlichkeit des HERRN sehen, die Pracht unseres Gottes. Stärkt die schlaffen Hände / und festigt die wankenden Knie! Sagt den Verzagten: Seid stark, fürchtet euch nicht! Seht, euer Gott! Die Rache kommt, die Vergeltung Gottes! Er selbst kommt und wird euch retten. Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben werden geöffnet. Dann springt der Lahme wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen frohlockt, denn in der Wüste sind Wasser hervorgebrochen und Flüsse in der Steppe. Die vom HERRN Befreiten kehren zurück und kommen zum Zion mit Frohlocken. Ewige Freude ist auf ihren Häuptern, Jubel und Freude stellen sich ein, Kummer und Seufzen entfliehen.

Evangelium nach Matthäus (Mt 11,2-11)

Johannes hörte im Gefängnis von den Taten des Christus. Da schickte er seine Jünger zu ihm und ließ ihn fragen: Bist du der, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten? Jesus antwortete ihnen: Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht: Blinde sehen wieder und Lahme gehen; Aussätzige werden rein und Taube hören; Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium verkündet. Selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt. Als sie gegangen waren, begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden: Was habt ihr denn sehen wollen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt? Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Mann in feiner Kleidung? Siehe, die fein gekleidet sind, findet man in den Palästen der Könige. Oder wozu seid ihr hinausgegangen? Um einen Propheten zu sehen? Ja, ich sage euch: sogar mehr als einen Propheten. Dieser ist es, von dem geschrieben steht: Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, / der deinen Weg vor dir bahnen wird. Amen, ich sage euch: Unter den von einer Frau Geborenen ist kein Größerer aufgetreten als Johannes der Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er.

Ansprache:

Ein paar Meter von der Citykirche entfernt klafft gerade ein großes Loch, man sieht nur Steine und Bauschutt; alles andere als schön anzusehen. Aber wir dürfen hoffen, dass schon bald dort eine schöne Grünfläche entsteht und dann nicht nur der Blick auf unser tolles Abteibergmuseum zugänglich ist und übrigens auch auf die Citykirche, sondern vielmehr eine kleine grüne Oase zum Verweilen einlädt. Wo kein Grün, wo die Natur zurückgedrängt wird, da verdorrt Leben – und zwar nicht nur das der Blumen.

„Die Steppe soll jubeln und blühen. Sie soll prächtig blühen wie eine Lilie“, schreibt Jesaja. Da, wo etwas blüht, kann man die Herrlichkeit Gottes sehen. Jesaja ist nicht nur ein großer Prophet, er ist auch ein zu Herzen gehender Akrobat des Wortes; er formt Gefühle und Gedanken in Sprache. So, wie er schreibt, bilden sich unmittelbar Bilder im Kopf: Schöne Bilder, bunte, lebendige Bilder.

Wenn die Welt so aussehen würde, wie Jesaja sie im heutigen Text beschreibt, bräuchte es kein Paradies mehr. Aber unsere Welt sieht nicht so aus; was er beschreibt, scheint nicht mehr als eine schöne Idee, wie die Erde sein könnte. Wer wüsste nicht, dass dieser irdische

Garten Eden eine Illusion ist.

Jesaja geht es wohl auch nicht in erster Linie um einen bunten Garten und eine ökofreundliche Erneuerung. Hinter diesen romantischen Umschreibungen steht eine lebenswichtige Erwartung.

„Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet euch nicht! Seht, hier ist euer Gott.“ Die erschlafften Hände werden stark und die wankenden Knie fest.“ Jesaja bringt es auf den Punkt: Gott schenkt den Menschen Stärke, Mut zu einem selbstbewussten Leben und Furchtlosigkeit gegenüber einer verzagten Zurückhaltung.

Nun ist Jesaja ja kein Ökofreak; Jesaja erinnert daran, dass Gott das Leben der Menschen zum Blühen bringen möchte. Wenn wir blühen, dann blüht auch die Welt auf. Wenn wir Leben wertschätzen, wenn wir achtgeben darauf, dass keine Pflanze, kein Lebewesen mutwillig zertrampelt wird; wenn wir nicht den Kopf in den Sand stecken und denken: ‚das geht uns nichts an“, sondern uns erschüttern lassen von dem Unrecht auf unserem Planeten, dass so viel Leben mit Füßen getreten wird, dann kann Gottes bunter Garten zum Blühen kommen.

Bei diesem Wort denke ich an den 17. Dezember diesen Jahres. Da tagt nämlich der Stadtrat unserer Stadt im Haus Erholung und berät über das Ansinnen des Landes Nordrhein- Westfalen, auf dem alten Geländer der Engländer am Nordpark ein Abschiebegefängnis einzurichten. Eine Gruppe engagierter junger wie auch älterer Menschen hat mich gebeten, vor dem Tagungsort ein paar Worte zu sagen, denn da soll eine Demo stattfinden, die die Ratsmitglieder bittet, diese Entscheidung noch einmal zu überdenken. Diese Einladung habe ich gerne angenommen. Ich bin fest überzeugt, dass dies das falsche Signal in unserer Zeit ist, die so viele Vorurteile schürt und Ängste verbreitet gegenüber Menschen anderer Herkunft. Denn in diesem Gefängnis sollen Menschen eingeschlossen werden, die sich nichts haben zuschulden kommen lassen außer der Tatsache, dass ihr Bleiberecht von der politischen Seite infrage gestellt wird. Aber kann es rechtens sein, Menschen, die kein Gesetz übertreten haben, die unbescholten zwischen uns leben, ihrer Freiheit zu berauben? Über 300 Millionen Euro soll dieses Gefängnis kosten. Wäre dieses Geld nicht besser angebracht, diese Menschen in unser Land zu integrieren, ihnen Hilfe bei der Einbürgerung zu ermöglichen, ihnen behilflich zu sein, die unsäglichen Traumata und Verletzungen zu überwinden, die Ursache dafür waren, dass sie ihre Heimat verlassen haben?

Wir stehen in unserem Land an einer Scheidewende, viele sprechen von einem Kulturkampf, da rechtskonservative und rechtsradikale Blender unser Land mit dem Gift des Hasses und der Ausgrenzung überschütten; wäre es da nicht gerade Aufgabe der Politik, Menschen miteinander zu verbinden anstatt sie wegzusperren und auszubürgern? Machen wir es uns in der Politik nicht zu einfach, wenn Länder zu sogenannten „sicheren Herkunftsländern“ deklariert werden, obwohl man wissen kann, dass dort gefoltert und getötet wird?

In unserer Stadt leben Menschen aus vielen Nationen friedlich zusammen und viele Lebensbereiche würden im Chaos versinken, würden uns nicht Menschen anderer Nationen unterstützen und die sozialen Einrichtungen aufrecht erhalten.
„Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen anderen warten?“ Diese Frage richtet Johannes an Jesus über Mittelsmänner, da er selbst ja im Gefängnis sitzt. Johannes ist

Opfer eines Systems geworden, das nur sich selbst schützen wollte. Johannes hat die Strukturen dieser Welt in Frage gestellt; er besaß die Größe, die Wahrheit auszusprechen, die den Mächtigen quer saß.
Das hat Menschen überzeugt, so sehr überzeugt, dass sie ihn hören wollten. Menschliche Glaubwürdigkeit ist die einzige und wichtigste Voraussetzung dafür, dass Gott sich einen Weg bahnen kann hinein in die Welt.
Wenn Maria dem Engel, Josef den Hirten, die drei Weisen dem Stern nicht geglaubt hätten, wir könnten heute nicht Weihnachten feiern.
Jesaja und Johannes, die Vorboten Jesu, machen uns heute darauf aufmerksam: Jede Zeit und jede Kultur sehnt sich nach Menschen, die Vertrauen ausstrahlen, denen man ansieht, dass sie einem glaubwürdig begegnen. Gott fällt nicht vom Himmel; Gott will erzählt werden, glaubwürdig, verwoben mit der eigenen Lebensgeschichte, nicht lehramtsmäßig, sondern erfahrungsgeschwängert. Und Gott muss dabei immer eine Frage bleiben, so wie wir Menschen uns selbst und einander immer eine Frage bleiben werden. Nur das Eingeständnis eigener Unvollkommenheit, eigener Fragwürdigkeit hält ein Reden von Gott glaubwürdig. Deshalb ist ein Eintreten für Menschenwürde und Anstand heute wichtiger denn je. Deshalb braucht es heute manchmal Protest und Aufruhr, wenn Menschenrecht und die Freiheit von Menschen gefährdet sind.