Burkina Faso: Land der aufrechten Menschen

Monat der Weltmission: Beispielland Burkina Faso

burkina-faso-6.jpg (c) missio /Hartmut Schwarzbach
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Datum:
Do. 28. Sep. 2017
Stolz sind die Menschen in Burkina Faso auf sich und ihr Land. Das Zusammenleben von 60 Volksgruppen ist durch große ethnische und religiöse Toleranz geprägt.
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Daran änderte auch die politische Krise in jüngster Vergangenheit nichts. Nach 27 Jahren an der Macht hatte Präsident Blaise Campaoré 2014 die Verfassung ändern wollen, um seine Regentschaft fortzusetzen.
Weitgehend friedliche Bürgerproteste der Burkinabé, so nennen sich die Einwohner selbst, stürzten ihn. Auch ein Putschversuch brachte ihn nicht zurück an die Macht. Ende 2015 wählte Burkina in den ersten wirklich freien und demokratischen Wahlen einen neuen Präsidenten, den Katholiken Roch Marc Kaboré. Besonders die Jugend - 65 Prozent der Burkinabé sind jünger als 25 Jahre - hofft jetzt auf eine bessere Zukunft.
Burkina Faso im Westen Afrikas gehört zu den fünf ärmsten Ländern der Welt. Mehr als 40 Prozent der 20 Millionen Burkinabé lebt unter der absoluten Armutsgrenze von weniger als 1,90 Dollar pro Tag. Die meisten Menschen betreiben Kleinstlandwirtschaft und haben kaum andere Einkommensquellen. Dürreperioden treffen die in der Sahelzone liegenden Landesteile oft hart. Mangels alternativer Einkünfte versuchen viele ihr Glück im illegalen Goldabbau. Neben Gold und Baumwolle gibt es kaum andere Exportprodukte.
Nachdem im Januar 2016 bei dem ersten islamistischen Terroranschlag in Burkina Faso 30 Menschen starben, ist die Angst groß, dass Armut und Perspektivlosigkeit auch hier zum Nährboden für islamistischen Terror werden könnten. Die katholische Kirche versucht, mit interreligiösen Initiativen das friedliche Zusammenleben zwischen Christen (23 Prozent, in der Mehrheit Katholiken) und Muslimen (60 Prozent) zu stärken.
Mit Bildungsinitiativen, Schutzzentren, Selbsthilfeprojekten und Jugendseelsorge hilft die Kirche besonders den Bedürftigsten. Oft sind dies Mädchen und Frauen. Jedes zweite Mädchen unter 18 Jahren wird in Burkina Faso zwangsverheiratet, manchmal schon mit zwölf Jahren. Der Schulbesuch bleibt für viele nur ein Traum. Traditionen wie Hexenverfolgung oder Genitalverstümmelung sind trotz gesetzlicher Verbote weit verbreitet.
Mit ihren zahlreichen Projekten setzt die Kirche auf langfristige Entwicklung, damit die Bürger im „Land der aufrechten Menschen", so die wörtliche Übersetzung von „Burkina Faso", eine echte Zukunftsperspektive haben.

Sonntag der Weltmission

Die Kollekte zum Sonntag der Weltmission ist die größte globale Solidaritätsaktion der Katholiken. Gläubige in rund 100 Ländern spenden dann für die Arbeit der etwa 1.100 ärmsten Diözesen der Kirche in Afrika, Asien und Ozeanien. Diese Diözesen finanzieren daraus ihre Ausbildung, Seelsorge und Infrastruktur mit.
Der Sonntag der Weltmission findet weltweit am vorletzten, in Deutschland am vierten Sonntag im Oktober statt und wird von den Päpstlichen Missionswerken ausgerichtet.
In Deutschland veranstalten die Internationalen Katholischen Missionswerke missio Aachen und München den Sonntag der Weltmission, der am 22. Oktober 2017 stattfindet. 2016 sammelte missio Aachen für diese Kollekte rund 3,97 Millionen Euro.

Spendenkonto missio Aachen
Pax-Bank eG, IBAN DE23 3706 0193 0000 1221 22
BIC GENODED1PAX



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