TERROR IN UND GEGEN ISRAEL

Grußwort von Pfarrer Hans-Ulrich Rosocha an die Teilnehmenden der Solidaritätskundgebung der Jüdischen Gemeinde Mönchengladbach

Flagge Israel - von jorono auf Pixabay (c) jorono / Pixabay
Datum:
Di. 10. Okt. 2023
Von:
Pfarrer Ulrich Clancett - Regionalteam der Region Mönchengladbach

Seit dem vergangenen Samstag erreichen uns schwer zu ertragende, schreckliche Bilder und Nachrichten aus Israel, wo Terroristen in großer Zahl und mit unfassbarer Brutalität über Israel herfallen. Weit über 1000 Tote sind in dieser blutigen Auseinandersetzung schon zu beklagen. Als Regionalteam der katholischen Region Mönchengladbach im Bistum Aachen schließen wir uns einem Grußwort an, das Pfarrer im Ruhestand Hans-Ulrich Rosocha an die Teilnehmenden der Solidaritätskundgebung der Jüdischen Gemeinde Mönchengladbach an diesem Dienstag (10. Oktober 2023) gerichtet hat. Pfarrer Rosocha ist nicht nur der evangelische Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Mönchengladbach e.V. sondern auch der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Mönchengladbach. Lesen Sie dieses eindrückliche Wort und verbreiten Sie es gerne weiter.

Wir bitten Sie alle herzlich um Ihr Gebet für die Menschen in der gesamten Region dort, die unschuldig vom Terror und seinen Folgen betroffen sind. Denken Sie bitte auch an die Menschen, die sich aus unserer Region derzeit als Pilgerinnen und Pilger dort aufhalten und von diesen grausamen Ereignissen überrascht wurden.

 

 

Hier nun das Wort von Pfarrer i.R. Hans-Ulrich Rosocha:

Als ich am Samstag von den grausamen Angriffen auf Israel hörte, war ich erschüttert und entsetzt. Ich war voller Angst und fragte mich: Will man Israel vernichten?

Sind die 6 Millionen in der Shoah ermordeten Juden nicht genug?

Furchtbare Bilder und Gedanken stiegen in mir auf und ich war sprachlos.

Aber als ich mich nach tiefem Erschrecken über die furchtbaren Angriffe auf Israel wieder gefasst hatte, fiel mir ein Wort aus der Bibel ein, das der ewige Gott durch seinen Propheten Sacharja zu seinem Volk Israel spricht:

So spricht der HERR Zebaoth, der mich gesandt hat, über die Völker, die euch beraubt haben: Wer euch antastet, der tastet meinen Augapfel an.“ (Sacharja 2,12)

Seit Jahrtausenden ist das jüdische Volk immer wieder von anderen Völkern verfolgt, beraubt, und gequält worden; Millionen und Abermillionen Juden wurden ermordet.

Diese grausame Geschichte der Verfolgung des jüdischen Volkes fand ihren schrecklichen Höhepunkt in der Shoa, die für alle sichtbar mit dem Fanal des 9. November 1938 eingeleitet wurde. Als damals in Deutschland die Synagogen brannten, jüdischer Besitz geraubt und jüdische Menschen verschleppt und ermordet wurden, war es den gottlosen Verbrechern, die das taten, nicht klar, dass sie damit Gottes Augapfel antasteten so wie alle anderen Völker auch, die sich am jüdischen Volk vergangen haben und bis heute vergehen.

Israel ist der Augapfel Gottes. Darum muss nicht nur die ökumenische Christenheit, sondern auch die ganze muslimische Weltgemeinschaft, die genau wie die Christenheit an einen barmherzigen und gnädigen Gott glaubt, ohne Wenn und Aber an der Seite des jüdischen Volkes stehen.

Wenn Israel so, wie wir es jetzt in furchtbarer Weise erleben, angegriffen und in seiner Existenz in Frage gestellt wird, müssen wir nicht nur verbal protestieren, sondern mit allen uns zu Gebote stehenden Möglichkeiten aktiv werden und Israel in seinem Überlebenskampf unterstützen.

Heute und in Zukunft sind wir dazu aufgerufen, uns klar und unmissverständlich an die Seite Israels und des jüdischen Volkes zu stellen, um gemeinsam jeden Hass gegen Israel und alle Arten von Antisemitismus wirksam zu bekämpfen.

Das Wort des Propheten Sacharja soll uns dabei helfen, unsere Verpflichtung gegenüber dem jüdischen Volk und Israel niemals zu vergessen: „So spricht der HERR Zebaoth, der mich gesandt hat, über die Völker, die euch beraubt haben: wer euch antastet, der tastet meinen Augapfel an.“


Pfarrer i.R. Hans-Ulrich Rosocha
Ev. Vorsitzender der „Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Mönchengladbach e.V.“
Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Mönchengladbach