Die Partnerschaft des Bistums Aachen mit der katholischen Kirche Kolumbiens entstand Anfang der 1960er Jahre mit der finanziellen Förderung der Priesterausbildung in Kolumbien. Heute gibt es vielfältige Kontakte zwischen Gemeinden, Gruppen und Organisationen in Kolumbien und im Bistum Aachen. Verschiedene Projekte in den Bereichen Pastoral, Bildung und Menschenrechte werden unterstützt und tragen zu einem lebendigen Austausch bei.
Kolumbien ist das viertgrößte Land Südamerikas und damit mehr als dreimal so groß wie Deutschland. Die Landschaftsräume sind vielfältig: tropische Strände an Karibikund Pazifikküste, Gebirgsketten (Kordilleren) und Hochebenen in den Anden, Dschungel im Hinterland und Amazonasgebiet und weite Ebenen (Llanos oder Llanos Orientales).
Die meisten Menschen (80 %) leben im Andengebiet, davon viele in Städten. Neben der Urbevölkerung der Indios (2 %), Nachfahren der Spanier (20 %) und Nachkommen afrikanischer Sklaven (6 %) haben fast zwei Drittel der Bevölkerung Vorfahren unterschiedlicher Herkunft.
Kolumbien ist reich an Bodenschätzen wie Rohöl, Kohle, Nickel und Gold. Das Land ist berühmt für seine Kaffee- und Bananenplantagen, aber auch berüchtigt für seine Kokafelder. Aktuell ist der Ausbau von Ölpalmen für Biokraftstoff in der Diskussion.
Wenn Sie mehr über die Kolumbienpartnerschaft im Bistum Aachen wissen wollen, wenden Sie sich an die Koordinationsstelle der Bistumspartnerschaft:
Bischöfliches Generalvikariat
Kolumbienpartnerschaft
Klosterplatz 7 52062 Aachen
kolumbien@bistum-aachen.de
(Stand 2008)
Trotz seiner natürlichen Reichtümer leben fast zwei Drittel der Menschen Kolumbiens in armen Verhältnissen. Hauptopfer der ungleichen Verteilung, der Gewalt sowie politischer und institutioneller Krisen sind die Landbevölkerung und die Kinder und Jugendlichen Kolumbiens.
Seit über 40 Jahren leidet Kolumbien unter massiven bewaffneten Konflikten. In weiten Teilen des Landes bekämpfen sich Guerilla (darunter die FARC), Militär und paramilitärische Einheiten. Ein Auslöser für die Auseinandersetzungen war die Landverteilung. Organisierte Kriminalität und allgegenwärtige Korruption, bei denen der Drogenhandel eine wichtige Rolle spielt, erschweren die Situation zusätzlich.
In den gewaltsamen Konflikten sind seit 1964 etwa 200 000 Menschen umgekommen. Über drei Millionen Menschen sind aufgrund der Situation Flüchtlinge im eigenen Land und leben vor allem in Flüchtlingslagern.
Das Christentum kam im 16. Jahrhundert mit Ordensleuten ins Land, die die spanischen Eroberer begleiteten. Heute sind über 90 % der kolumbianischen Bevölkerung katholisch, das sind gut 40 Millionen Menschen. Daneben gibt es auch evangelische Gemeinschaften, unter denen vor allem charismatische Gruppierungen großen Zulauf haben.
Die katholische Kirche genießt in Kolumbien großes Ansehen. In vielen Krisengebieten sind Frauen und Männer der Kirche oft die einzigen, die bei den Menschen in Not bleiben und mit ihnen versuchen, ihre Lage zu bewältigen und zu verbessern. Als Unterhändlerin zwischen den Konfliktparteien ist die Kirche häufig aktiv.
Als Teil der Gesellschaft beteiligt sich die Kirche auf vielfache Weise an der Lösung der Probleme. Einer der prominentesten kirchlichen Kritiker von Korruption und Gewalt war Monseñor Isaías Duarte Cancino, Erzbischof von Cali (1995-2002). Er wurde nach einer Messe in einem Armenviertel Calis von Attentätern erschossen.