Volles Haus in der City-Kirche - Kirche trifft Politk

Kirche trifft Politik (c) Bistum Aachen - Andreas Steindl
Kirche trifft Politik
Datum:
Do. 18. Nov. 2021
Von:
Stabsstelle Kommunikation

Es war volles Haus bei der traditionellen Einladung von Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie kommunalen Entscheidungsträgern in der Aachener City-Kirche. Das Thema zog: „Stadt, Land, Spaltung? Mut zur Vitalisierung von Sozialräumen durch neue Kooperationen“, legte deutlich offen, wo die Herausforderungen im Bistum Aachen in gesellschafts- und wirtschaftspolitischer Hinsicht liegen. 

Als Gastredner brachte Bodo Middeldorf, Geschäftsführer der Zukunftsagentur Rheinisches Revier, spannende Thesen mit. Rund 80 000 Menschen werden in den kommenden Jahren von Umbau der Region weg von der Braunkohle betroffen sein. Zu oft, so Middeldorf, werde verkannt, dass die notwendige Diskussion über mehr Klima- und Umweltschutz, den Blick auf die Befindlichkeit der Menschen verstelle, die über Jahrzehnte für eine hohe Energiesicherheit in der Region gesorgt haben.

Generalvikar Dr. Andreas Frick stellte in seinem Grußwort fest, dass die Fragen des Klimaschutzes, der Mobilität und eines sozialen Ausgleichs im Rahmen des sich längst vollziehenden Strukturwandels alle herausfordert. „Die politischen und gesellschaftlichen RahmenbAedingungen werden derzeit neu vermessen. Wir als Kirche werden dazu einen Beitrag leisten.“

Wie Wachstum und Ökologie, Mobilität und Klimaschutz sowie die Fürsorgepflicht des Staates und Eigenverantwortung künftig zusammenpassen, diskutierten im Anschluss der Jülicher Bürgermeister Axel Fuchs, der Schleidener Bürgermeister Ingo Pfennings und Nadine Leonhardt, die Bürgermeisterin von Eschweiler. Die zunehmende Spaltung der Lebensbefindlichkeit werde insbesondere durch die Flutkatastrophe sichtbar, so die einhellige Einschätzung. Die Wiederaufbauarbeit nehme Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte in Anspruch. Allein in Schleiden werden die Kosten auf insgesamt 170 Mio. Euro beziffert.

Middeldorf erläuterte die großen Chancen der Region, europaweit und weltweit zur führenden Forschungs- und Wirtschaftsregion aufsteigen zu können, wenn der Transformationsprozess konsequent in Angriff genommen wird. Im Tagebau Hambach hatten die Bagger in der vergangenen Woche den Tiefpunkt der Braunkohlesohle erreicht. Ob die Landesregierung auf einen Ausstieg aus der Braunkohle vor 2038 einschwenken wird, wurde nicht deutlich. Zu Wochenbeginn hatte der Energie-Konzern RWE angekündigt, dass er bis 2030 rund 50 Mrd. Euro in grüne Energien investieren will.

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