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Palmsonntag B // Fürbitten nach einem Jahr Corona

Datum:
Fr. 26. März 2021
Von:
Annette Jantzen

Es war ein langes Jahr mit Corona,
Und wir sind müde, oh Gott. Es will kein Ende nehmen.
Wolltest du doch unsere Müdigkeit in deine Hände nehmen, und deine Gegenwart ausbreiten über allen, die wir dir anvertrauen: Die Kranken, die Trauernden, die Verzweifelten.

Der Kreuzweg war öffentlich,
Die Bitterkeiten der Pandemie sieht man nur wenig. Leere Geschäfte, mehr Menschen in Armut, und weltweit erst: so viel Leid. 
Wolltest du doch unsere Ohnmacht für uns mittragen, und alle aufrichten, für die wir zu wenig Hilfe haben:  Die Frauen und Kinder, die zu Hause nicht mehr sicher sind, die Sterbenden, und alle, die ihr Möglichstes und mehr geben an Pflege und Sorge.

Das Urteil, das Kreuz: Sie haben es dir angetan,  weil es ging.
Dinge, die geschehen, als wäre da niemand, keine Macht, die uns beschützt.
Wolltest du doch unsere Fragen nach dir hören, und alle bei dir aufnehmen, die ohne Rettung bleiben: die Geflüchteten an unseren Grenzen, die Kriegsopfer,  all die vergessenen Toten, deren Geschichte niemand mehr erzählt. 

Ein Leben voller Zuwendung und Offenheit, zerstört von Folter und Gewalt,
und wir ertragen es nur, von diesem Tod zu erzähte hlen, weil wir die Geschichte vom Ende aus hören und glauben möchten, dass die Gewalt, die du ohne Ausweg erlitten hast, dass sie nicht das letzte Wort behält. 
Wolltest du doch uns etwas davon sehen lassen, vom Leben aus deinem großen Schweigen, von Hoffnung über den Tod hinaus, Hoffnung die weiter trägt, weiter als die Pandemie, weiter als unsere Angst, weiter bis zu dir, du unsere Lebensquelle in Ewigkeit.  Amen. 

Veröffentlicht in: Annette Jantzen, Gotteswort, weiblich. Wie heute zu Gott sprechen? Gebete, Psalmen und Lieder, Herder-Verlag, Freiburg 2022. Abdruckrechte beim Verlag.

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