„Pfadfinden ist mehr als ein Hobby“:Darum engagiert sich Mario Diedrich auf ganz vielen Ebenen im Ehrenamt


„Als Kind wollte ich nie irgendwo hingehen, ich fand das blöd, vor allem andere Kinder“, blickt Mario Diedrich augenzwinkernd fast drei Jahrzehnte zurück. Da die Mutter die Idee ihres Sohnes, als Lone Ranger durch die Welt zu streifen, nicht ganz so toll fand wie das Kind, landete Mario Diedrich plötzlich bei einem Treffen der Pfadfinder. „Meine Mutter hatte eine Freundin, deren Sohn damals den Stamm geleitet hat“, erklärt Mario Diedrich. „Eigentlich hatte ich gar keine Lust und fand alles doof. Doch dann ist es passiert“, sagt er und muss schmunzeln. Der Pflichttermin machte ziemlich schnell ziemlich viel Spaß! Wölflinge, Juffis, Pfadis, Rover – und schließlich Leitungsaufgaben. Seit ca. 1997 hat Mario Diedrich alle Altersstufen der Pfadfinder durchlaufen und übernahm auch ehrenamtliche Aufgaben. „Ich habe damals relativ schnell gemerkt, dass man coole Sachen macht, dass es diesen Gedanken der Gemeinschaft gibt; die Möglichkeit, sich weiter zu entwickeln“, sagt er. Auch heute noch seien die Stämme „ein geschützter Raum, in dem sich jeder selbst ausprobieren kann, in dem Stärken und Schwächen akzeptiert werden und Aktionen in der Gemeinschaft Erlebnisse schaffen“.
Mario Diedrich: „Pfadfinder bieten ein sehr breites Spektrum, da kann sich jeder mit seinen Ideen einbringen, Visionen umsetzen, für andere mit anderen etwas schaffen.“ Wer in den Fußballverein geht, sollte Fußball spielen können, um nicht immer auf der Ersatzbank zu sitzen. Anders sieht die Sache bei den Pfadfindern aus: „Jeder bringt sich so ein, wie er kann und möchte. Wir versuchen, viele unterschiedliche Sachen mit den Kindern und Jugendlichen zusammen zu gestalten – praktische Aktivitäten, handwerkliche Projekte, Aufgaben, die Organisationsgeschick erfordern, oder IT-Themen. Unterschiedliche Projekte bieten verschiedene Möglichkeiten, sich einzubringen. Dieser große Gestaltungsfreiraum ist ein großer Vorteil. Jeder Stamm lebt es anders aus. Die Grundidee ist aber immer, dass sich Personen ausprobieren können, dass sie sich und ihre Persönlichkeit weiter entwickeln können.“ Nicht im luftleerem Raum oder vor dem Hintergrund von Wettkämpfen, sondern angebunden an pfadfinderische Werte des Gründer Baden-Powell und als christlicher Version auch einem Spiritualitätsgedanken.
„Vieles von dem, was ich selbst erlebt habe, wollte ich weitergeben“, erklärt Mario Diedrich, warum er bis hinauf zur Diözesanebene und auch gelegentlich auch auf Bundesebene und international mitgestaltet und unter anderem in der Ausbildung von Jugendleitern aktiv ist. Hauptberuflich ist der 37-Jährige Elektrotechniker in der medizintechnischen Produktentwicklung, seit Ende des Zivildienstes ist er ebenfalls ehrenamtlich noch im Rettungsdienst und Katastrophenschutz tätig. Ein Vorteil, sich in einem Stamm zu engagieren sei, dass jede/jeder selbst entscheiden kann, wie viel Zeit in die Aktivitäten, Truppstunden und Lager investiert werden soll. „Es gibt immer ein Sommerlager und Fahrten mit der Gruppe, aber wer möchte, kann auf jeder Ebene darüber neue und größere Angebote finden, bis hin zu internationalen Lagern mit 40.000 Teilnehmenden“, berichtet Mario Diedrich. Ob Mega-Event am anderen Ende der Welt oder Truppstunde vor der Haustür: Stets geht es um gemeinsame Erlebnisse, die Erinnerungen an tolle Aktionen schaffen, das soziale Miteinander festigen und vielleicht sogar die Grundlage für langjährige Freundschaften bilden.
Neue Mitglieder in den Stämmen sind ebenso willkommen wie Ehrenamtliche, die innerhalb der Stammesarbeit Verantwortung übernehmen möchten. Auf Diözesanebene sind die Mitgliederzahlen stabil, mit einem leicht steigenden Trend. Während der Corona-Zeit gab es einen kleinen Einbruch, doch erlebten die Pfadfinder schnell wieder einen Aufschwung.
Weitere Infos gibt es per E-Mail an vorstand@dpsg-eifel.de sowie auf dem Instagram-Account: https://www.instagram.com/dpsg_bezirk_eifel