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Der Deutschlandfunk berichtet über 22 Tote:Präsident entlässt Regierung nach gewalttätigen Protesten

29.09.2025: Aufgrund der gewalttätigen Proteste in Madagaskar hat Präsident Rajoelina am Abend angekündigt, die Regierung zu entlassen.

Bei den seit Tagen anhaltenden Ausschreitungen sind nach Angaben der Vereinten Nationen mindestens 22 Menschen getötet worden. Mehr als 100 weitere seien verletzt worden. Der UNO-Kommissar für Menschenrechte, Türk, zeigte sich angesichts des gewaltsamen Vorgehens der Einsatzkräfte schockiert und rief zur Mäßigung auf. Vor allem in der Hauptstadt Antananarivo kommt es seit Donnerstag immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Demonstrierenden und Sicherheitskräften. Aufgrund von Plünderungen in Banken und Geschäften haben die Behörden nächtliche Ausgangssperren in mehreren Städten verhängt.
Auslöser der Proteste waren die seit Jahren zunehmenden Ausfälle in der Strom- und Trinkwasserversorgung. Inzwischen richten sie sich auch gegen die weitverbreitete Korruption. Das vor der ostafrikanischen Küste liegende Madagaskar gehört zu den ärmstem Ländern der Welt. Fast 75 Prozent der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze.
Die Unruhen sind im Kern Jugendproteste
Datum:
Di. 30. Sept. 2025
Von:
Andris Gulbins

Der Deutschlandfunk berichtet über 22 Tote

29.09.2025: Aufgrund der gewalttätigen Proteste in Madagaskar hat Präsident Rajoelina am Abend angekündigt, die Regierung zu entlassen.

Bei den seit Tagen anhaltenden Ausschreitungen sind nach Angaben der Vereinten Nationen mindestens 22 Menschen getötet worden. Mehr als 100 weitere seien verletzt worden. Der UNO-Kommissar für Menschenrechte, Türk, zeigte sich angesichts des gewaltsamen Vorgehens der Einsatzkräfte schockiert und rief zur Mäßigung auf. Vor allem in der Hauptstadt Antananarivo kommt es seit Donnerstag immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Demonstrierenden und Sicherheitskräften. Aufgrund von Plünderungen in Banken und Geschäften haben die Behörden nächtliche Ausgangssperren in mehreren Städten verhängt.
Auslöser der Proteste waren die seit Jahren zunehmenden Ausfälle in der Strom- und Trinkwasserversorgung. Inzwischen richten sie sich auch gegen die weitverbreitete Korruption. Das vor der ostafrikanischen Küste liegende Madagaskar gehört zu den ärmstem Ländern der Welt. Fast 75 Prozent der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze.

Unser Partner Iray Aina appelliert an die Regierung

Unnachgiebig: Eine Ankündigung für weitere Demonstrationen am 1. Oktober

Jugend ohne Zukunft

30.09.2025: Auch unser Partner, die christliche Arbeiternehmer-Bewegung in Madagaskar, kurz Iray Aina, hat sich in der Vergangenheit - so schreibt uns die Generalsekretärin Lydia - an die Regierung gewandt, um die Probleme der Wasser- und Stromversorgung zu lösen.

Aktuell weilt Lydia in der Hafenstadt Tamatave, wo auch Demonstrationen der GenZ stattfinden. Sie schreibt von Reiseproblemen wegen der Ausgangssperren.

Sie schreibt, dass sich auch am heutigen Dienstag, also dem 30.09. die Unruhe fortsetzen. Die Demonstrierenden fordern den Rücktritt des Präsidenten Rajoelina.

Generalsekretär Marcellin erläutert, warum insbesondere junge Menschen die Proteste führen: "Etwa 65 Prozent der Bevölkerung sind junge Menschen. Viele finden nach einem langen Studium eine Beschäftigung, die nichts mit ihrer Ausbildung zu tun hat. Oft werden sie arbeitslos oder werden ausgebeutet und haben Mühe, sich zu entfalten und eine stabile Zukunft aufzubauen."

Hunger kann man nicht essen

Der Bischof Désiré Tsarahazana aus Tamatave sagt dazu: „In einem armen Land wie dem unseren ist es empörend, Menschen zu sehen, die sehr reich sind, und die Volksmasse, die sich nicht versorgen kann, die Hunger nicht essen kann.“