Impuls Oktober 2017

Die alltägliche Schule der Heiligkeit

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Datum:
So. 1. Okt. 2017
Von:
Georg Lauscher

Die alltägliche Schule der Heiligkeit

Der spätere Kardinal Franz Xaver Nguyen van Thuan (1928-2002) wurde, kurz nachdem er Bischof von Saigon war, vom kommunistischen Militär inhaftiert. 13 Jahre (1975-1988) blieb er in Haft, 9 Jahre davon in Isolationshaft.

Aus der Haft schmuggelte er auf alten Kalenderblättern folgende Gedanken zu unserer Berufung zur Heiligkeit (Hoffnungswege – Botschaft der Freude aus dem Gefängnis, Vallendar 42010):

Deine Heiligkeit kommt dir zu aus deiner Pflichterfüllung. Durch sie heiligst du die anderen und wirst du selbst heilig. Ohne Pflichterfüllung gibt es keine Heiligen. (93)

Der Arbeiter wird heilig in seiner Fabrik, der Patient im Krankenhaus, der Schüler in der Schule, der Bauer auf dem Feld, der Priester am Ort seiner apostolischen Arbeit, der Beamte im Amtsgebäude. Jeder Schritt vorwärts ist ein Schritt der Selbsthingabe. (94)

Innerhalb der Kirche sind alle dazu berufen und haben die Pflicht, heilig zu werden. Führst du kein heiliges Leben, dann fordere und predige auch nicht lautstark die Erneuerung der Kirche. (146)

Ihr müsst entdecken, dass ihr fähig und verpflichtet seid, euch in der Ehe und durch die Ehe zu heiligen. Alle Realitäten des Ehe- und Familienlebens sowie alle gesellschaftliche Verantwortlichkeit sind für euch Gelegenheiten zu Wachstum, Selbstlosigkeit und Fortschritt auf dem Weg wahrer Heiligkeit. (202)

Ein Punkt schließt sich einem anderen an und Tausende von Punkten bilden eine Linie. Eine Minute folgt einer anderen und Millionen von Minuten machen ein Leben aus. Wenn jeder Punkt richtig gezeichnet wird, dann wird die ganze Linie schön. Wenn jede Minute richtig gelebt wird, wird das ganze Leben heilig. (325)