Impuls Februar 2015

Alaaf (c) Lilo Kapp/pixelio.de
Datum:
So. 1. Feb. 2015
Von:
Georg Lauscher
Bist Du verrückt? – Bist Du nicht? – Oh, hoffentlich doch! Ein Christ, ein Diakon, der in dieser Welt nicht verrückt ist, ist nicht echt!

Sogar der ernste Paulus hält der Gemeinde in Korinth eine „Narrenrede" (2Kor 11,16-12,13). Und nennt sich selbst einen Narren, einen Verrückten um Christi willen!

Ja, ein echter Christ, ein echter Diakon lebt ver-rückt zur herrschenden Meinung und zu den herrschenden Verhältnissen!
Den Verirrten und Verwirrten nachgehen – verrückt!
Dienen statt sich bedienen lassen – verrückt!
Welt und Kirche nicht von oben, sondern von unten erleben wollen – verrückt!
Welt und Kirche nicht von außen, sondern von innen erleben wollen – verrückt!

Spirituell leben ist wirklich verrückt!
Die Mitte in Deinem Leben suchen hat zur Konsequenz:
die Mitte gerade verlassen,
Dich selbst aus der Mitte rücken,
die Mitte in Deinem Leben freiräumen und freihalten – von allem und jedem!
Wer zur Mitte seines Lebens vorstoßen will,
muss sich selbst gerade aus der Mitte nehmen
und sich selbst mit den Anderen an den Rand – sozusagen „drumrum" – stellen.
Das ist die gelebte und verrückte Freiheit der Kinder Gottes.
Nur die können das.
Die es nämlich nicht sind, kriegen dabei viel zu viel Angst um sich selbst.

Entschuldige bitte!
Der Normalfall des Menschen (biblisch: der „alte Adam") ist der Idiot.
Ein Idiot ist, wer sich bloß um das Eigene (griechisch: idion) dreht!

Da ist es doch herrlich, ein bisschen verrückt zu sein
und die Welt wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen!

Und die Mitte wieder freiräumen –
darum geht´s in der Fastenzeit!
Um unserer Freiheit willen!
Wär doch verrückt,
wenn wir ewig die Alten blieben!

Georg Lauscher