Vom „Leo“ an Leo: Post aus Aachen für den Papst

Aachen. „Vom ´Leo´ an Leo“ – Mädchen und Jungen der siebten bis elften Klasse des Aachener St.-Leonhard-Gymnasiums haben Karten und Briefe an den neuen Papst geschrieben. Frieden, Umweltschutz, Weltoffenheit, mehr Gleichberechtigung in der Kirche – Die Wünsche und Hoffnungen an den neuen Papst Leo XIV., die die Schülerinnen und Schüler formuliert haben, sind groß. Jan Nienkerke, Generalvikar des Bistums Aachen, hat die Post an den Papst jetzt im Bischöflichen Generalvikariat in Empfang genommen. Das Bistum wird sich darum kümmern, dass die Briefe nach Rom kommen.

„Die Worte des Papstes zum Frieden haben auch mich sehr beeindruckt“, betont Jan Nienkerke, der sich über die Initiative der Schule freute und direkt spontan zugesagt hatte, die Schülerinnen und Schüler zu treffen.
Die Idee, dem Papst zu schreiben, entstand in der 9. Klasse. Im Religionsunterricht war die Wahl von Leo XIV. aktuelles Thema. Die Schülerinnen und Schüler haben die erste Rede des neuen Papstes angeschaut und viel mitgeschrieben. Für die meisten war es das erste Konklave und die erste Papstwahl, die sie überhaupt miterlebt haben. Und dann wird auch noch der erste Amerikaner zum Papst gewählt. „Das ist doch auch schon eine sehr politische Aussage in diesen Zeiten“, sagt Schülerin Carla, die hofft, dass Papst Leo XIV. sich auch politisch einmischt und für den Frieden einsteht.
Gemeinschaft – das ist Schülerin Martha wichtig. „Ich wünsche mir, dass Papst Leo das weiterführt, was Franziskus begonnen hat, die Gemeinschaft weltweit zusammenführt, damit es statt Hass auf der Welt mehr Harmonie gibt“, sagt die 15-Jährige. „Ich erhoffe mir, dass die Kirche die Gemeinschaft wieder aufblühen lässt. Wir brauchen einfach mehr Fröhlichkeit“, betont auch die 14-jährige Helene. Für sie bedeutet ihr Glaube auch die Hoffnung, dass auch, wenn es mal schlecht ist, es trotzdem wieder gut wird. „Denn Gott hat einen Plan“, ist sie überzeugt. Emilia, 14 Jahre alt, ist seit vielen Jahren Pfadfinderin. Sie hofft, dass Papst Leo den Umweltschutz in den Blick nimmt, so wie das auch Franziskus bereits getan hat. „Außerdem sollten Jugendliche in der Kirche eine Stimme bekommen“, betont sie.
Im Sommer ist der Aachener Generalvikar persönlich in Rom. Dort nimmt er eine Pilgergruppe aus Kempen-Viersen in Empfang, die anlässlich des Heiligen Jahres mit dem Fahrrad in die Heilige Stadt radelt. Vielleicht ergibt sich dann sogar die Möglichkeit, die Post vom „Leo“ an Papst Leo XIV. direkt zu übergeben.
Aus den Wünschen der Schülerinnen und Schüler an Papst Leo XIV:
„Meine große Hoffnung ist, dass Sie als Papst etwas Wesentliches zum Weltfrieden beitragen können und die Passage ‚Das Böse wird nicht siegen!‘ aus Ihrer ersten Ansprache Wirklichkeit wird. Es wäre sehr schön, wenn Sie als Teil der Kirche die Klimaschutzgedanken von Papst Franziskus fortführen könnten.“
„Zurzeit gibt es überall Konflikte und Krieg auf der Welt, was Ihren Fokus auf Frieden umso wichtiger macht. Dass diese Aspekte Ihnen wichtig sind, bereitet mir zutiefst Freude. Ich wünsche mir in Zukunft, dass alle Menschen in der Kirche auf- und angenommen werden. Egal welchen Geschlechts oder Sexualität.“
„Wir hoffen, dass Sie das wertvolle Engagement Ihres Vorgängers fortsetzen – besonders im Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und die Würde aller Menschen. Besonders bitten wir Sie, sich weiterhin für Gleichberechtigung innerhalb der Kirche stark zu machen, um sie zu einem Zeichen für Liebe und Offenheit für alle zu machen.“
„Es ist wirklich krass, dass Papst zu sein sehr anstrengend ist, deswegen find ich es toll, dass es Menschen gibt, die das machen wollen. In Ihrer ersten Rede fand ich es toll, dass Sie viel darüber geredet haben, dass man Brücken zwischen Ländern und Völkern bauen soll.“
„Ich wünsche Ihnen Kraft, Weisheit und Mitgefühl für Ihre wichtige Aufgabe in einer Welt, die viele Herausforderungen, aber auch große Hoffnungen mit sich bringt. Als junger Mensch, dem Gerechtigkeit und Menschlichkeit am Herzen liegen, hoffe ich auf eine Kirche, die alle Menschen in ihrer Vielfalt annimmt.“
„In Ihrer emotionalen Rede haben Sie oft von Frieden gesprochen. Und genau das wünsche ich mir für die nächsten Jahre. Mir ist klar, dass Sie nicht plötzlich Frieden herbeizaubern können. Trotzdem erhoffe ich mir Zusammenhalt und Hilfe für alle betroffenen und trauernden Menschen. Mit Ihrer menschlichen und herzlichen Art können Sie die Welt vielleicht ein bisschen besser machen.“