„Unsere Aufgabe ist es, junge Menschen zu stärken“.

Fachtag Jugend über den Umgang mit extremen Strömungen.

Konrad Magirius ist Bundesreferent für politische Bildung im Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands (c) Jari Wieschmann
Konrad Magirius ist Bundesreferent für politische Bildung im Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands
Datum:
Di. 6. Mai 2025
Von:
Abteilung Kommunikation

Unter dem Motto „Kein Zentimeter nach rechts – Umgang der kirchlichen Jugendarbeit mit rechtsextremen Strömungen und Radikalisierungen“ trafen sich jetzt mehr als 70 pädagogische Fachkräfte der kirchlichen Jugendarbeit zu ihrem Fachtag Jugend in der BDKJ-Jugendbildungsstätte Rolleferberg getroffen.

„Als Fachkräfte der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit haben wir eine doppelte Verantwortung: eine pädagogische und eine theologisch-pastorale. Es ist unsere Aufgabe, junge Menschen zu stärken, ihnen christliche Haltungen vorzuleben, sie zu begleiten und deutlich zu machen, dass rechtsextreme und einfache populistische Positionen keine Antworten auf komplexe gesellschaftliche Herausforderungen sind,“ betonte Karina Siegers, Fachbereichsleiterin für Kirchliche Jugendarbeit. Angesichts extremer Strömungen und Radikalisierungen in der Gesellschaft sei dies ein Zeichen dafür, „dass wir Verantwortung für junge Menschen, für unser kirchliches Selbstverständnis und für die Gesellschaft übernehmen. Unsere christliche Botschaft ist klar: Menschenwürde, Nächstenliebe und Solidarität sind nicht verhandelbar, unabhängig von Sympathien oder Antipathien gegenüber irgendwelchen politischen Parteien.“ 

Eine erste inhaltliche Einordnung nahm mit Konrad Magirius der Bundesreferent für politische Bildung im Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands (cjd) vor. Wie begegnen wir rechten Parolen in der Arbeit mit Jugendlichen? Wie gehen wir in der Jugendarbeit mit rechten Parolen um? Wie stärken wir Jugendliche, die von Rassismus betroffen sind und wie können wir Demokratie aktiv gestalten? Auf diese Fragen versuchte Konrad Magirius Antworten zu geben. Demokratie sei nicht nur eine Staats-, sondern auch eine Lebensform. Jugendliche sollten nicht nur theoretisch über politische Prozesse informiert werden, sondern selbst erfahren, wie Demokratie funktioniert. Um jungen Menschen demokratische und christliche Werte zu vermitteln und sie vor Radikalisierung zu schützen, könnten verschiedene Maßnahmen ergriffen werden:

Allianzen bilden: Die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen kann dabei helfen, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schulen: Pädagogische Fachkräfte müssen für den Umgang mit rechtsextremen Parolen sensibilisiert und gestärkt werden.

Demokratie erfahrbar machen: Jugendliche sollten durch konkrete Projekte Selbstwirksamkeit erfahren und erkennen, dass sie Einfluss auf ihr Umfeld nehmen können.

Demokratie soll nicht nur auf Bundesebene diskutiert, sondern auch im Kleinen gelebt werden. Die Vermittlung von Werten wie Transparenz, Empathie, Wertschätzung und Vielfalt sei essentiell. „Wir müssen selbst Vorbild sein und Räume öffnen, in denen Austausch gelingen kann und gleichzeitig Ängste und Unsicherheiten reflektiert werden können“, betonte Konrad Magirius.

Der jährliche Fachtag ist eine gemeinsame Veranstaltung des Fachbereichs Bildung und Seelsorge mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Bischöflichen Generalvikariat und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).