Zum Inhalt springen

Franz-Josef Wolf:Neuer Mitarbeiter in unserer Pfarre

Dipl -Theol HP-Psych Franz-Josef Wolf
Datum:
So. 31. Dez. 2017
Von:
Franz-Josef Wolf

Franz-Josef Wolf

Nachfolgend lesen Sie Auszüge aus dem ersten Kontaktgespräch zwischen Frau
Anette Brockmann (AB) und Herrn Franz-Josef Wolf (FJW):

 

AB: Einen schönen guten Tag, darf ich fragen, wie Sie heißen?

FJ: Hallo! Franz-Josef Wolf; am liebsten werde ich dabei - in aller Freiheit für jeden einzelnen - von allen einfach nur "Franz-Josef" genannt.

AB: OK, Franz-Josef, was führt Dich zu uns?
FJ: Ab 01.01.2018 werde ich die Stelle von Frau Peters als Pastoralreferent hier in Kohlscheid weiterführen.

AB: Du bist aber kein Kohlscheider – und auch kein Aachener; das höre ich.

FJ: Ja, das hören viele sehr schnell. Geboren bin ich in Worms/Rheinhessen, dem „Sonnen-land mit den tausend Hügeln“; manche nen

nen die Region zuweilen „Deutsche Toska-
na“. Vielleicht unterstellen mir deshalb viele auch ein sonnig-heiter gelassenes Grundgemüt.

AB: Wann und wie hat es Dich nach Aachen verschlagen?
FJ: Wie das oft so im Leben ist: Der Liebe wegen! 1998 kam ich nach dem Abschluss meines Theologiestudiums und 2 Jahren Pastoralausbildung im Bistum Mainz hierher nach Aachen. Ein direkter Einstieg im Bistum Aachen als Pastoralassistent bzw. -referent hat sich damals nicht ergeben, also habe ich mich beruflich erweitert: Zum einen im Bereich „Projektmanagement und Controlling für soziale Dienstleistungsunternehmen“, zum anderen durch ein Abendstudium zum „Heilpraktischen Psychotherapeuten“.

AB: Spannend! Und wie ging es weiter?
FJ: In dieser Zeit - 1998/99 - ergab sich eine Verbindung zu den „Armen-Schwestern vom Heiligen Franziskus“, den meisten eher als Aachener „Schervier-Schwestern“ bekannt, die gerade auf der Suche nach pastoral ausgebildeten „Voll-theologen“ für ihre Altenpflegeheime waren. Kurz zusammengefasst war ich damit die vergangenen 18 Jahre in der stationären Altenpflege und privaten Krisen- und Trauerbegleitung unterwegs und habe dabei mehr als 1.000 Sterbende und ihre Angehörigen - sowie Kolleginnen und Kollegen - und etwa 250 überkonfessionelle Beisetzungen begleitet.

AB: Wurde es dir zu anstrengend?

FJ: Ganz im Gegenteil! Für mich war - und ist es immer noch (!) - das größte Gnadenge-

schenk, einen Menschen bei seinem letzten
Atemzug mit der dafür erforderlichen „Gelassenheit“ beim „Loslassen“ unterstützt haben zu dürfen. Das Gleiche gilt natürlich in Bezug auf die Angehörigen und Kolleg/innen in der Pflege und Betreuung. ... Du merkst, ich bin noch voll präsent dort, wo ich zur Zeit bin.

AB: Ja, das merk ich wohl.

FJ: Was ich in dieser Zeit - vielleicht sogar für meine Arbeit hier in Kohlscheid - gelernt habe, ist Seelsorge „auf Zeit“ zu sehen, bis hin zur Seelsorge „im Moment“. Viele meiner bisherigen seelsorgerlichen und auch therapeutisch beratenden Begegnungen umfassen meist nur wenige Monate, Wochen, Tage ... ja sogar oft nur einen einzigen persönlichen Kontakt, der in sich aber alles trägt, worauf es wirklich ankommt. Und vor dieser Herausforderung steht meines Erachtens auch die klassische Gemeindepastoral: Von der „komm-du-zu-mir“ (Volks-) Kirche über die „ich-komm-zu-dir“ (Gemeinde-) Kirche hin zu einem zukünftig noch viel offeneren Gesellschafts- und Kirchenverständnis, siehe > KirchenZeitung vom 05.11.: „Kirche von morgen“. Ich glaube, eine Sichtweise von „Seelsorge-auf-Zeit“ ist in sich darauf angewiesen, Gottes „Heiligem Geist“ in dir, in mir und jeder und jedem von uns wieder sehr viel mehr zuzutrauen, als dem eigenen Aktionismus. Sehr entlastend, finde ich! ... Und ein wenig rheinhessisch :-)

AB: In der Tat! Dann freuen wir uns sehr auf Dich ...
FJ: Danke! Ich mich auch …

Franz-Josef Wolf