Jesu Nachfolger*in sein

Wochenimpuls-Foto-210822-prähistorische Kirche (c) Edith Furtmann
Wochenimpuls-Foto-210822-prähistorische Kirche
Datum:
So. 22. Aug. 2021
Von:
Edith Furtmann

Jos 24, 16
„Das Volk antwortete:
Das sei uns fern,
dass wir den Herrn verlassen
und anderen Göttern dienen.“

Die Frage, die Josua quasi auf dem Totenbett gestellt hat, ging darum, ob das Volk dem HERRN dienen wollte oder lieber den Göttern derer, in deren Land es lebte. Bei der Vorbereitung des heutigen Gottesdienstes hab ich die Lesung genommen, aber nicht wirklich intensiv drüber nachgedacht, sie passte nur irgendwie ganz gut zum Evangelium, in dem viele Jünger sich von Jesus abwenden, als sie merken, er wird uns nicht immer nur mit Wundern das Leben retten.
Jetzt denke ich: eigentlich geht es um was ganz anderes. Eigentlich geht es darum: bleiben wir uns und unserem Leben treu oder lassen wir uns irritieren und ablenken von all den Göttern, die das Leben um uns so zu bieten hat: Bequemlichkeit, Konsum, schnelle Befriedigung, Geld, Macht, Egoismus getarnt durch: ich muss mir selbst Gutes tun um leben zu können und wenn dann die anderen hinten runterfallen ist das so…
Es geht mir nicht darum, dass man nicht auch für sich selbst sorgen muss. Das darf nur nicht das Maß aller Dinge sein – ich kann mich in der Eigensorge so verlieren, dass mich das um mich rum bestenfalls nix angeht – schlimmstenfalls wird es mir gefährlich.
Jesuaner zu sein, das heißt, konsequent Liebe zu leben ist nichts, was ein Leben in Bequemlichkeit garantiert. Es heißt, aufzustehen vom warmen Sofa. Es heißt, zu erkennen, dass man Privilegien hat und diese dann zugunsten derer, die sie nicht haben, zu nutzen. Wer sich einsetzt, setzt sich aus, hat unsere Gemeindereferentin immer gesagt. Ja, so ist das. Im Evangelium sagen die Jünger zu Jesus „Deine Rede ist hart, wer kann sie hören“ – wir sollten sie hören. Und wir sollten unsere Konsequenzen daraus ziehen. Unserem Leben treu zu bleiben kann heißen, alles zu verändern. Versuchen wir es.

(Auf dem Bild ist der Ort einer prähistorischen Kirche zu sehen)