„Jesu Botschaft kann in globaler Welt ein Kompass sein“

Bistum Aachen: Annika Fohn und David Hummel machen bei „Heute bei dir“ mit

Annika Fohn und David Hummel (c) Bistum Aachen / Luz Müller
Annika Fohn und David Hummel
Datum:
Mi. 26. Juni 2019
Von:
Stabsabteilung Kommunikation

Aachen, (iba) – „In der globalen Welt gibt es eine unglaubliche Masse an Botschaften“, meint David Hummel. „Für mich ist die Botschaft Jesu die beste und kann den Menschen auch heute noch ein Kompass sein.“ Der 38-Jährige aus Herzogenrath arbeitet gerade aktiv daran mit, die katholische Kirche im Bistum Aachen für die Zukunft aufzustellen. Wie kann sie weiterhin die Herzen der Menschen erreichen, auch im 21. Jahrhundert relevant bleiben? Im synodalen Gesprächs- und Veränderungsprozess „Heute bei dir“ des Bistums Aachen geht es u.a. in den 13 Teilprozessgruppen um solch große Fragen.

Themenforum am 29. Juni im Aachener Pius-Gymnasium

Diese Kleingruppen haben in den vergangenen Monaten den aktuellen Stand ihrer Themen im Bistum analysiert. Der Öffentlichkeit präsentiert werden die ersten Erkenntnisse derzeit bei den Themenforen - beispielsweise am Samstag, 29. Juni, im Bischöflichen Pius-Gymnasium in Aachen unter dem Motto „Den Glauben leben“ (10 - 17 Uhr). Jeder Interessierte kann spontan an den Großveranstaltungen teilnehmen und mitdiskutieren.
Hummel ist Mitglied der Teilprozessgruppe „Nächstenliebe in der Gemeinde“. Auf welche Weise und an welchen Orten zeigt sie sich, wie können Menschen noch mehr auf einander zu gehen, welche caritativen und diakonischen Angebote gibt es bereits? „Wir glauben, dass Kirche auf viele Probleme eine Antwort geben kann“, sagt David Hummel, seit zwölf Jahren Lehrer am Berufskolleg Alsdorf. Auch Annika Fohn aus Aachen engagiert sich, in der Teilprozessgruppe „Katholische Verbände“. Die Arbeit in den vergangenen Monaten in den Teilprozessgruppen war zeitintensiv und geprägt von großem Engagement in der Freizeit. Viele Gruppen trafen und treffen sich im 2-Wochen-Rhythmus, zum Teil am Wochenende. Das schafft nicht jeder, für Annika Fohn war die Beteiligung aber keine Frage: „Kirche lebt von unserer aktiven Beteiligung. Sie sollte einfach wieder ein fester Bestandteil des Alltags für uns alle sein.“ Die 32-Jährige ist beruflich am Lehrstuhl für Technik- und Organisationssoziologie der RWTH Aachen tätig. Sie geht auch mit der Perspektive der Sozialwissenschaftlerin daran, ob und wie sich die Arbeit der katholischen Verbände verändern kann, was sich die Menschen von den Einrichtungen wünschen. „In erster Linie möchte ich mich aber als Christin mit meinen Hoffnungen und Wünschen einbringen, wie ich mir Kirche in Zukunft vorstelle.“ Gerade der Austausch mit den zum Teil sehr unterschiedlichen Menschen in den Teilprozessgruppen bewerten Annika Fohn und David Hummel als „erfrischend“. Denn diese Gruppen sind von den Mitgliedern her so angelegt, dass sie ein breites Spektrum aller Menschen mit unterschiedlichen Meinungen, Erfahrungen und Milieus im Bistum abdecken.

„Die Menschen sind auf Sinnsuche“

David Hummel ist Vater dreier kleiner Kinder. Wie werden sie eines Tages die Kirche erleben? Hummel wünscht sich, dass sie auch in zehn oder zwanzig Jahren noch eine Rolle für die Heranwachsenden spielt. „In unserer Familie wird der Glauben gelebt, wir als Eltern wollen Vorbild sein, den Kindern den Weg weisen“, sagt der 38-Jährige. In seiner Schule macht Hummel aber die Erfahrung, dass gerade für Jugendliche die Kirche „weit weg“ ist, sie oft nicht mehr über das Elternhaus im christlichen Glauben sozialisiert werden. Auch Annika Fohn spürt, dass jungen Menschen im Alltag häufig der Anknüpfungspunkt zur Kirche fehlt. „Gerade meine Altersgruppe ist in der Rush-Hour des Lebens, zwischen Familien- und Karriereplanung“, meint die 32-Jährige. Dann kann die Kirche zur Nebensächlichkeit werden - oder gerade in turbulenten Zeiten als Anker dienen. Denn letztlich „sind die meisten Menschen auf Sinnsuche. Jeder will an etwas glauben“, sagt David Hummel. Für die katholische Kirche mit ihren Grundwerten und sozialen Angeboten die Chance, auch im 21. Jahrhundert relevant zu bleiben. Dafür werden im Bistum Aachen mit dem „Heute bei dir“-Prozess die Weichen gestellt.

Info

„Heute bei dir“ ist der synodale Gesprächs- und Veränderungsprozess im Bistum Aachen, den Bischof Dr. Helmut Dieser in seiner Silvesterpredigt 2017 ausgerufen hat und der Ideen für die Zukunft der Kirche sucht. Bei den Themenforen in der Bischöflichen Marienschule Mönchengladbach (18. Mai, Handlungsfeld 2 „Den Menschen dienen“), der Bischöflichen Clara-Fey-Schule Schleiden (15. Juni, Handlungsfeld 3 „Jesus überall begegnen“) oder im Bischöflichen Pius-Gymnasium Aachen (29. Juni, Handlungsfeld 1 „Den Glauben leben“) wurden und werden die Erkenntnisse der 13 Teilprozessgruppen diskutiert und der Öffentlichkeit vorgestellt.
In Aachen geht es um die Themen „Gottesdienst und Gebet“, „Begleitung von Menschen auf ihrem Glaubensweg“, „Begleitung in Ehe und Familie“, „Charismenorientierung“ und „Dialog“. Jeder Interessierte kann daran teilnehmen, ob er der katholischen Kirche nahesteht oder auch nicht. Anmeldungen und alle Infos unter: www.heute-bei-dir.de  (iba / Na 047)