umWeltpreis 2025 :Innovative Projekte für Klima und Gemeinschaft.

Unter dem Motto „Wagen statt Klagen in der Klimakrise“ haben der Diözesanrat und die regionalen Katholikenräte im Bistum Aachen den umWeltpreis 2025 ausgelobt. Mit ihm sollen ehrenamtliche Gruppen, Vereine und Menschen aus dem Bistum Aachen geehrt und bestärkt werden, sich für das Thema „Klimawandel und seine Folgen sowie der Umgang damit“ einzusetzen. Vier Projekte zeigen eindrucksvoll, wie Klimaschutz und soziale Verantwortung Hand in Hand gehen.
Dazu zählt die Gemeinde Sankt Barbara Schophoven. Sie schafft Naturräume rund um den zukünftigen Indesee und setzt sich für die Bewahrung der Schöpfung ein. Darüber hinaus ermöglicht das BEWO-Garten & Imkerprojekt Körperbehinderten die Möglichkeit, sich durch Gärtnern und Imkern aktiv in der Natur zu verwirklichen. Das Projekt „Aachener Liebesbaum Allee“ verbindet Klimaschutz mit Emotionen. Es werden Bäume für Liebende und für die Zukunft Aachens gepflanzt. Zuletzt veranstaltet das Mädchengymnasium Jülich unter dem Motto „Schule schützt Schöpfung" Aktionstage, die zum Mitmachen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz einladen.
Naturschutz und Bewahrung der Schöpfung in Schophoven.
Die katholische Gemeinde St. Barbara Schophoven macht sich für den Erhalt der Schöpfung stark. Die Nähe zum Braunkohle-Tagebau hat die Region stark verändert. Der geplante Indesee soll in Zukunft Naturschutz, Freizeitgestaltung und erneuerbare Energien sinnvoll kombinieren. Seit 2017 macht sich die Dorfgemeinschaft aktiv für die Gestaltung der Region stark. Veranstaltungen, organisiert von Christinnen und Christen von Sankt Barbara, fördern den Dialog zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Umweltverbänden und politischen Gremien.
Im Vinzenz-Heim in Aachen gibt es den BEWO-Garten und das Imker-Projekt.
Das BEWO-Garten- und Imker-Projekt ermöglicht Menschen mit körperlichen und kognitiven Einschränkungen, in der Natur zu arbeiten. In ihrem Garten können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Freude am Pflanzen, Pflegen und Ernten nach biologischen Prinzipien erleben. Gemeinschaftliche Arbeit fördert nicht nur das Umweltbewusstsein, sondern auch soziale Integration und Selbstwirksamkeit. Ein echtes Highlight ist das Imker-Projekt: Unter fachkundiger Anleitung lernen die Menschen, wie sie Bienenvölker betreuen und den Honig ernten können. Zum Abschluss jeder Saison unternimmt das Team einen Ausflug zu einem Bio-Bauernhof. Dort wird das geerntete Gemüse verarbeitet und später auch gemeinsam verspeist.
Die Aachener Liebesbaum Allee – Wo Liebe Wurzeln schlägt.
Mit dem Projekt „Die Aachener Liebesbaum Allee“ setzt sich das Eine Welt Forum für Nachhaltigkeit und Klimaschutz ein – und zwar auf eine ganz besondere Weise: Es verbindet die Liebe zur Natur mit der Liebe zwischen den Menschen. Die Idee dahinter? Menschen für Umweltschutz gewinnen, die bisher wenig Berührungspunkte mit dem Thema haben oder dem sogar kritisch gegenüberstehen. Statt Mahnungen und Verbote nutzt das Projekt positive Emotionen, um eine breite Öffentlichkeit zu erreichen. Seit Oktober 2024 konnten Aachenerinnen und Aachener über die Website www.liebesbaumallee.de ihre ganz persönlichen Liebesbotschaften einreichen – an Menschen, Orte oder Herzensprojekte. Die einzige Bedingung: Jede Botschaft musste auch eine Liebeserklärung an die Aachener Stadtnatur enthalten. Die Resonanz konnte sich sehen lassen: 112 kreative Liebeserklärungen gingen ein – von klassischen Briefen über Gedichte und Gemälde bis hin zu einem Lied in Öcher Platt. Sie spiegeln die Vielfalt der Stadtgesellschaft wider und zeigen, dass Liebe für Natur und Umwelt verbindet. Der Höhepunkt des Projekts fand am Valentinstag, dem 14. Februar 2025, im Müschpark statt: Gemeinsam mit dem Aachener Stadtbetrieb und den frisch gekürten Baumpatinnen und Baumpaten wurden 14 Klimabäume gepflanzt, um die historische Kastanienallee zu erneuern. Die neuen Bäume tragen Plaketten mit den Namen der Patinnen und Paten und über QR-Codes können Besucherinnen und Besucher die jeweiligen Liebeserklärungen digital abrufen. Die gesammelten Liebeserklärungen werden zudem seit dem 24. Mai in einer Ausstellung präsentiert, unter anderem in der Stadtbibliothek und im Kundencenter der Sparkasse. Zudem ist für den Aachener „Social Day“ im September eine Heckenpflanzaktion mit Unternehmen geplant.
Schule schützt Schöpfung – Nachhaltigkeit am Mädchengymnasium Jülich.
Das Mädchengymnasium Jülich (MGJ) engagiert sich seit vielen Jahren für Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Besonders sichtbar wird dieses Engagement in der Veranstaltungsreihe „Schule schützt Schöpfung“, die aus der Überzeugung heraus entstanden ist, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung eine Querschnittsaufgabe von Schulen sein sollte. Die erste Auflage fand am 18. März 2022 im Rahmen des Patronatsfestes zu Ehren des Heiligen Josef statt, die zweite am 19. März 2024. Die dritte Auflage, „Schule schützt Schöpfung 3.0“, ist für den 19. März 2026 geplant. Der Aktionstag verbindet Umweltschutz, verantwortungsbewusstes Konsumverhalten und die Reflexion über gesellschaftliche Schwachstellen – stets aus dem Blickwinkel der Bewahrung der Schöpfung.
Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre Verantwortung im Kampf gegen den Klimawandel erkennen und verstehen, dass sie selbst aktiv zur Verbesserung der Situation beitragen können. Auch die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen werden in Workshops integriert. Die besondere Atmosphäre des Aktionstags sorgt dafür, dass das Lernen nachhaltiger und praxisnaher als im normalen Unterricht erfolgt. Die Veranstaltungsreihe „Schule schützt Schöpfung“ hat dazu geführt, dass das MGJ als Fairtrade-School ausgezeichnet worden ist. Zudem gewannen die Schülerinnen und Schülern mehrere Klimaschutzpreise der Stadt Jülich. Darüber hinaus erbrachte der Wettbewerb „Jugend schafft Nachhaltigkeit“ dem Gymnasium mit einem fairen und nachhaltigen Adventskalender im Schuljahr 2023/2024 den ersten Platz ein.