„Mir war von Anfang an klar, dass ich mich nach dem Berufsleben ehrenamtlich engagieren möchte“, betont Holger Klingebiel. So hat der 67-jährige Eschweiler im August dieses Jahres seine Beauftragung für den Begräbnisdienst erhalten.
Den vorgeschalteten Ausbildungskurs mit zwei weiteren Kandidaten empfand der frühere Bauingenieur als sehr intensiv. „Und eigentlich hat die Arbeit auch mehr engagierte Menschen verdient.“ Obwohl die Entscheidung für die ehrenamtliche Tätigkeit mit der Zeit wuchs, begann der innere Prozess vom planenden Ingenieur hin zum Begräbnisdienst dennoch mit einem Schock-Erlebnis. Vor gut zehn Jahren wurde sein Schwager viel zu früh aus dem Leben gerissen. Zurück blieben die Ehefrau und zwei kleine Kinder. Wie es ein Trauerredner damals schaffte, Trost zu spenden und gleichzeitig in der Gestaltung der Verabschiedung leise Impulse der Hoffnung zu geben, hat Holger Klingebiel tief beeindruckt.
Einfühlsame Begleitung und immer ein offenes Ohr
Deshalb entschied er sich schließlich dazu, eine Ausbildung zum Begräbnisdienst beim Büro der Regionen Aachen-Stadt und -Land in Zusammenarbeit mit dem Helene-Weber-Haus zu beginnen. Menschen kennenzulernen, mit ihnen in Kontakt zu treten und zuzuhören lag Holger Klingebiel eigentlich schon immer. Ein offenes Ohr zu haben und die Menschen in ihrer Trauer einfühlsam zu begleiten sei zudem ein ganz wichtiger Teil seiner Arbeit. Darüber hinaus spürte der 67-Jährige, dass er der spirituellen Seite seiner Persönlichkeit Raum geben wollte. „Ich bin zwar kein regelmäßiger Kirchgänger, aber fest im Glauben verankert“, betont Holger Klingebiel. Er sei froh, dass dies in der Ausbildung und in den Gesprächen mit seiner Mentorin Schwester Bettina aufgegriffen wurde. Bis heute hat Klingebiel vier Beerdigungen begleitet. In der Rückschau sagt er: „Es war so, wie ich es mit erhofft hatte.“ Auch wenn er Respekt vor der anspruchsvollen Aufhabe habe, fühle er sich mit dem Wissen, das er während der Ausbildung gelernt habe, für alle Situationen gewappnet.
Wer ebenfalls Interesse an einer ehrenamtlichen Tätigkeit im Begräbnisdienst hat: Unter dem Motto „Aufbruch ins Leben“ startet das neue Mentorenprogramm wieder im Frühjahr 2025. Anmeldungen nimmt bis spätestens Freitag, 17. Januar 2025, Beate Dittrich per Mail (beate.dittrich@bistum-aachen.de) oder unter der Telefonnummer 0241 – 4 79 01 01 entgegen. Fragen beantwortet Marielies Schwering, telefonisch unter 0241 – 4 79 01 05 oder per Mail (marielies.schwering@bistum-aachen.de).