„Gott, der Herr, sprach:

Wochenimpuls-Foto-211003-SkulpturAachen (c) Edith Furtmann
Wochenimpuls-Foto-211003-SkulpturAachen
Datum:
So. 3. Okt. 2021
Von:
Edith Furtmann

Gen 2,18
„Gott, der Herr, sprach:
Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist.
Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm ebenbürtig ist.“

Es folgt die Geschichte mit der Rippe, wir kennen sie alle – und Jahrtausende lang haben Männer daraus abgeleitet, dass Frauen nur eine Art Ableger von ihnen sind und daher nicht gleichwertig.
Dabei ging es genau darum: „ebenbürtig“ sollte sie ihm sein, die Gefährtin dem Menschen. Als Mann und Frau schuf er sie – erst da tauchen dann Geschlechter auf. 
Im Wahlkampf konnte man es wieder sehen: man kann ja über Frau Baerbock denken, was man will, aber alle Faktenchecker hielten sie in den Triells für die kompetenteste Kandidatin – die Zuschauer dagegen für inkompetent, zu jung, die Stimme zu quäkig und was auch alles. Und was mich dabei am meisten erschreckt ist, dass auch Frauen so denken. Es gibt das ganze übrigens auch umgekehrt, nicht dass jemand jetzt glaubt, ich wolle einseitig pauschalisieren. Nur, die Kirchenleute, die, die sich auf die Rippe berufen, halten oft immer noch die Männer für das überlegene Geschlecht oder zumindest sehen sie nicht, dass Frauen überall gleichziehen könnten – und in unserer Gesellschaft ist das halt auch immer noch vorhanden.
Das ist die Sache mit den Geschlechtern. Dann gibt es noch die mit den Generationen, mit den Herkünften, mit der Sprache, mit der Schulbildung…
Ebenbürtig. Die Menschen sollen einander ebenbürtig sein, so sieht Gott es. Wie sehen wir das? Und wenn wir sagen: „ja, das ist richtig“ – fühlen wir das auch? Verhalten wir uns danach?
Das ist mein Weg in die nächste Woche: zu sehen, ob ich das kann, Menschen als ebenbürtig ansehen, oder ob es nicht auch bei mir Äußerlichkeiten sein können, aus denen ich auf anderes schließe.