Gemeindereferentin Karin Witting war ein Teil der Aachener Delegation, die mit Bischof Dr. Helmut Dieser nach Kolumbien gereist ist. In einem Gastbeitrag schildert sie ihre Eindrücke der Reise.
Persönliche Eindrücke aus Kolumbien.:Frieden ist mehr als ein biblisches Wort.

Persönliche Eindrücke aus Kolumbien.
Gemeindereferentin Karin Witting war ein Teil der Aachener Delegation, die mit Bischof Dr. Helmut Dieser nach Kolumbien gereist ist. In einem Gastbeitrag schildert sie ihre Eindrücke der Reise.
Ich behalte Kolumbien als Land der Kontraste, voller herzlicher Menschen und atemberaubender Landschaften, sowie einer reichen Geschichte und Kultur in meinen Herzen. Mit der Hoffnung auf Frieden in diesem Land.
Während unserer Kolumbienreise hatten wir die Ehre mit vielen Menschen über das Thema Frieden ins Gespräch zu kommen. Wir hörten und lernten von den landesweit bekannten Friedensaktivisten, wie zum Beispiel den Jesuiten Francisco de Roux, dem Vorsitzenden der kolumbianischen Wahrheitskommission (WHK), und den wohl eher medial unscheinbaren und couragierten Menschen vor Ort, die sich in sozialen Projekten und Bildungseinrichtungen für Frieden in ihrer Region einsetzen.
Die Bedeutung von Frieden ist in mir nach diesen Begegnungen gewachsen. Frieden ist nun mehr als ein biblisches Wort, ein erhofftes Kriegsende oder eine herzliche Umarmung beim Friedensgruß im Gottesdienst. Frieden ist vielmehr eine Lebenshaltung. Frieden muss ein Lebensauftrag sein. Die Geschichte Kolumbiens hat gezeigt, dass Gewalt nicht mit Gewalt bekämpft werden kann. Gewalt als Kampfmittel führt zu noch mehr Gewalt und zu vielen unschuldigen Opfern. Frieden beginnt immer da, wo Menschen sich wertschätzend begegnen, versuchen einander zu verstehen, miteinander diskutieren und mutig handeln. Immer wieder. Jeden Tag aufs Neue. In jeder Begegnung. Ein ganzes Leben lang. Dann erst wird wirklicher Frieden greifbar und spürbar.
„Der Friede sei mit dir“ ist für mich zu einer Aufforderung geworden, eine Haltung einzunehmen. Eine Haltung, die mich und mein Gegenüber ermutigt, meinen Mitmenschen jeden Tag würdevoll und gesprächsbreit zu begegnen. Niemals aufzugeben. Sich in kleinen und manchmal auch in großen Schritten für eine Welt in Frieden einzusetzen. Jeden Tag aufs Neue.