Die ersten sollen die letzten sein

Wochenimpuls-Foto-211017-Voegel (c) Edith Furtmann
Wochenimpuls-Foto-211017-Voegel
Datum:
So. 17. Okt. 2021
Von:
Edith Furtmann

MK 10,42 ff
(Jesus sagte) „Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten,

ihre Völker unterdrücken

und ihre Großen ihre Macht gegen sie gebrauchen.

Bei euch aber soll es nicht so sein,

sondern wer bei euch groß sein will,

der soll euer Diener sein,

und wer bei euch der Erste sein will,

soll der Sklave aller sein.“

So menschlich: wir wollen gesehen werden. Auch wenn wir bereit sind, anderen zu helfen, so ist es doch das, wonach wir, zumindest insgeheim, auch streben: gesehen zu werden und honoriert. Ich schätzte mal, die wenigsten von uns können sich davon freisprechen. Der Mensch braucht Anerkennung wie die Luft zum Atmen – man muss sie spüren. Das jedenfalls ist mein Empfinden. Deshalb ist der Wunsch der beiden Brüder Jakobus und Johannes so verständlich: sie wollen als Anerkennung für ihre Nachfolge die Zusage, dass sie rechts und links neben Jesus zu sitzen kommen, im Reich Gottes. Genauso verständlich ist die Empörung der 10 anderen, dass da zwei für sich in Anspruch nehmen, andere Rechte, bessere Rechte zu haben.
All das ist aber menschliches Denken. Wir sortieren Menschen in eine Reihenfolge, die, die was zu sagen haben und die am unteren Ende der Kette. Die mit Macht und die Machtlosen. Dazwischen irgendwo eingereiht findet jeder einen Platz – ob er ihm nun passt oder nicht.
Gott denkt anders. Bei ihm ist keiner über den anderen erhaben. Einander dienen, dass ist der Plan, Gleichheit und Gegenseitigkeit.

Ich will diese Woche einmal darüber nachdenken, warum ich was tue – wo ich um den Platz zur Rechten buhle, um Aufmerksamkeit und um eine gewisse Vormachtstellung.