Benefiz-Ausstellung zugunsten des Café Zuflucht in Aachen. :„Das war ein absoluter Stresstest für uns.“

„In so einer existentiellen Notlage haben wir uns noch nie befunden“, unterstreicht Andrea Genten vom Verein Refugio. All die Zeit, die das Café Zuflucht nun bereits an der Seite geflüchteter Menschen steht, sei es zwar nie wirklich leicht gewesen, aber so etwas wie in den vergangenen Monaten, mit zahlreichen gleichzeitigen Mittelkürzungen, hat die Vorsitzende des Trägervereins noch nicht erlebt. „Ohne den Überbrückungskredit einer ‚sehr renommierten Einrichtung‘ hätte der Verein nach 30 Jahren unverschuldet in die Insolvenz gehen müssen. Das war ein absoluter Stresstest für uns: Wir hatten die Kündigungen für die Räumlichkeiten und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter praktisch schon in der Tasche.“ 

Von dieser schwierigen Lage hatte auch die Künstlerin Angelika Zaunmüller erfahren. „Die Situation hat mich so sehr beschäftigt, dass ich auf den Verein mit der Idee einer Benefiz-Ausstellung zugunsten des Café Zuflucht zugegangen bin.“

Diese beginnt am Donnerstag, 5. Juni, um 17 Uhr mit einer Vernissage in der Annahalle, Annastraße 14, in Aachen und öffnet ihre Pforten dann am Freitag und Samstag, 6. und 7. Juni, jeweils zwischen 10 und 18 Uhr. „Ich finde es einfach wichtig, dass es eine unabhängige Beratung und Unterstützung für geflüchtete Menschen gibt“, betont Zaunmüller. Niemand fliehe schließlich ohne Not. In der nun geplanten Ausstellung sollen rund 40 Bilder und damit ein Querschnitt aus den vergangenen Jahrzehnten ausgestellt werden.

Die in Kornelimünster lebende Künstlerin hat mit den unterschiedlichsten Materialien wie Acryl und Blaustein experimentiert und am Ende die Ölfarben für sich entdeckt. Nun soll ein Teil ihrer Werke für den guten Zweck verkauft werden. Ihre Motivation: „Ich finde die Arbeit von Café Zuflucht unglaublich wichtig, denn das Soziale sollte wieder mehr in das Blickfeld der Gesellschaft gerückt werden.“ Auch die zentrale Lage der Annahalle sei hierfür ein deutliches Zeichen: „Unser Anliegen gehört in das Herz der Stadt“, unterstreicht Angelika Zaunmüller.