In einigen Teilen Deutschlands, aber vor allem in Böhmen, legten die Kinder am Abend vor dem Pfingstsonntag Huflattichblätter vor die Tür. Auf denen fanden sie morgens eine Brezel.
Im Mittelalter wurde an Pfingsten der Frühling gefeiert. Ritter traten im Turnier gegeneinander an und maßen ihre Kräfte bei Reiterspielen und beim Ringstechen. Reiterspiele, Wettläufe und Schützenfeste haben sich bis in unsere heutige Zeit gehalten. Viele Schützenvereine ermitteln an Pfingsten durch den Vogelschuss ihren neuen König.
In ländlichen Gebieten wurden die Herden zu Pfingsten aus dem Stall geholt und auf die Weide oder Berg-Alm getrieben. Dort blieben sie bis zum Herbst. Die Tiere zogen – geschmückt mit bunten Bändern und Blumen – durch den Ort. Daher kommt der Begriff Pfingstochse.
In ganz Europa war es im Mittelalter Sitte, einen Jungen mit grünen Zweigen und Moos einzuhüllen. Er stellte den Sommer dar, der aus dem Wald feierlich ins Dorf begleitet wurde.