Betroffenenrat begrüßt die Veröffentlichung
Bistum Aachen veröffentlicht 53 (mutmaßliche) Täternamen
© Andreas Herrmann
Manfred Schmitz, Thomas F und Paul Leidner (von links) sind Teil des Betroffenenrates im Bistum Aachen.
Datum:
Mi. 18. Okt. 2023
In der heutigen Pressekonferenz des Bistums Aachen haben Bischof Dieser und Generalvikar Frick die Namen von 53 Klerikern und einem Laien veröffentlicht, die sich durch sexualisierte Gewalt gegenüber Minderjährigen schuldig gemacht haben.
Die Liste der Namen wurde nach folgenden Kriterien gebildet:
- Es gibt Urteile gegen Täter durch Gerichte oder nach kirchenrechtlichen Verfahren.
- Bei mutmaßlichen Tätern braucht es mindestens einen Betroffenen, der die Plausibilität seiner Vorwürfe durch ein abgeschlossenes Verfahren bei der unabhängigen Kommission für Anerkennungsleistungen dargestellt hat.
- Die Täter und die mutmaßlichen Täter müssen vor 10 Jahren verstorben sein.
Der Betroffenenrat im Bistum Aachen fordert die Nennung von Täternamen seit mehreren Monaten. Er begrüßt die Veröffentlichung dieser Liste als einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs. Unbedingte Transparenz ist die Basis aller Aufarbeitungsversuche.
Das Bistum Aachen leistet mit der ersten Nennung von Täternamen auch einen Beitrag zur Erhellung des sogenannten Dunkelfeldes. Betroffene sexualisierter Gewalt werden mit der Nennung von (mutmaßlichen) Täternamen aufgerufen, sich zu melden. Die Ansprechpersonen im Bistum Aachen (Homepage des Bistums), eine Hotline (0241 452225) und der Betroffenenrat im Bistum Aachen (info@betroffenenrat-ac.de) stehen dafür zur Verfügung.
Mit Entsetzen nimmt der Betroffenenrat zur Kenntnis, dass es mit Weihbischof August Peters auch in Aachen ein hochrangiges Mitglied der Bistumsleitung gegeben hat, dass der Gruppe der mutmaßlichen Täter zuzurechnen ist.
18.10.2023
Paul Leidner, Pressesprecher des Betroffenenrates im Bistum Aachen