Die Bundesregierung hat die ersten Ergebnisse des Sechsten Deutschen Freiwiligensurveys (FWS 2024) veröffentlicht. Die Befragungen wurden telefonisch Mitte bis Ende 2024 durchgeführt und geben einen Überblick über den aktuellen Stand des freiwilligen Engagements in Deutschland seit 2019.
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
- Im Jahr 2024 sind 36,7 % der Bevölkerung ab 14 Jahren in Deutschland freiwillig engagiert. Dies bedeutet einen leichten Rückgang im Vergleich zur Engagementquote von 39,7 % im Jahr 2019, ist jedoch nach wie vor auf einem hohem Niveau.
- Es zeigen sich keine statistisch signifikanten Unterschiede beim freiwilligen Engagement zwischen Frauen und Männern.
- Am höchsten ist die Engagementquote in der Altersgruppe der 30-49-jährigen mit 40,4 % und bei den 14-29-jährigen mit 40,0 %. (50- bis 64-jährige: 37,6 %; 65- bis 74-jährige: 36,9 %; ab 75 Jahren: 21,1 %)
- Ein deutlicher Rückgang des Engagements ist bei Frauen im Alter von 30 bis 49 Jahren zu verzeichnen, die mit Kindern unter 14 Jahren in einem Haushalt leben und in Teilzeit erwerbstätig oder geringfügig beschäftigt sind.
- Weiterhin sind die Unterschiede nach Schulbildung groß. Die Engagementquote bei Personen mit niedriger Schulbildung liegt 2024 bei 24,6 %, bei Personen mit mittlerer Schulbildung bei 35,9 % und bei Personen mit hoher Schulbildung bei 45,5 %. Am höchsten ist der Anteil unter Schüler:innen mit 48,8 %.
- Bei den nicht-engagierten Personen sind 41 % offen dafür, sich in den nächsten 12 Monaten zu engagieren. Besonders hoch ausgeprägt ist die Engagementbereitschaft bei den 14- bis 29-jährigen mit 66 %.
- Gefragt nach dem Zeitumfang des Engagements engagieren sich die meisten Personen (53 %) mit einem Zeitumfang von bis zu zwei Stunden pro Woche, 24 % übt die freiwillige Tätigkeit drei bis fünf Stunden in der Woche aus und 19 % engagieren sich sechs oder mehr Stunden pro Woche. Im Vergleich zur Erhebung von 2019 lässt sich damit eine Verschiebung zu einer höheren Zeitinvestition feststellen. Nicht abzusehen ist, ob es sich dabei um eine kurzfristige Veränderung oder eine langfristige Entwicklung handelt.
- Auch im Jahr 2024 sind freiwillig Engagierte mehrfachengagiert, durchschnittlich üben sie 1,8 freiwillige Tätigkeiten aus (2019: 2,0).
- Der größte Teil des Engagements findet wie in allen bisherigen Erhebungen im Bereich Sport und Bewegung statt (13 %), an zweiter Stelle folgt der soziale Bereich (8 %). Jeweils rund 6 % sind im Bereich Kultur und Musik, im Bereich Schule und Kindergarten sowie im kirchlichen oder religiösen Bereich tätig.
- 26 % der Engagierten übt im Rahmen der Tätigkeit eine Leitungs- oder Vorstandsfunktion aus. Dieser Anteil ist seit zehn Jahren stabil. Der Anteil an Personen in Leitungs- oder Vorstandsfunktion steigt mit zunehmendem Alter und höherer Schulbildung der Engagierten.
Quelle: FWS 2024
Wer weiterlesen möchte, kann hier den Kurzbericht des 6. Deutschen Freiwilligensurveys herunterladen.