Geisteraustreibung, Novizenumzug, Teenager-Pöbeln oder Familienfest: Das alles und noch viel mehr können Schweizer Nikolausbräuche sein.
Gemeinsam haben sie meist Samichlaus als Namen für den Tagesheiligen Nikolaus. Abweichungen gibt es beim Datum: Weil der Advent als Fastenzeit gilt, wurde das Fest (wohl nach allzu wüstem Treiben) mancherorts auf Neujahr verlegt.
Orte wie Küssnacht (Kanton Schwyz) mögen mit ihrer Feier Weltruhm haben. Familiär geht es in Udligenswil im Nachbarkanton Luzern zu: Zuerst locken Kinder mit Trychlen (Kuhglocken) vier Tage lang den Samichlaus aus dem Wald. Der zieht dann drei Tage lang durchs Dorf und besucht die Kinder, die für ihre Sprüchli mit Obst und Nüssen beschenkt werden. Den beeindruckenden Begleittross bilden Trychler, Schmutzlis und Diener mit Gabenkörben. Stundenlang liegt der scheppernde Klang der Trychlen über dem Tal. Und soweit möglich, soll das auch im Corona-Advent so sein.