Mk 12,30f „Darum sollst du den Herrn, deinen Gott,

Kirche_in_den_Bergen (c) Edith Furtmann
Kirche_in_den_Bergen
Datum:
Fr. 12. März 2021
Von:
Edith Furtmann

lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele,
mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft.
Als zweites kommt hinzu:
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.“

Was macht einen guten Christen, eine gute Christin aus? Dass er oder sie regelmäßig in die Kirche geht? Als Katholik:in zur Beichte? Zur Eucharistie oder zum Abendmahl? Dass er oder sie die gängigen Gebete, wie Vater unser und, wenn katholisch, das Ave Maria auswendig kann?
Die Antwort steht in diesen Worten Jesu, sie ist so einfach wie konkret: Du sollst Gott lieben – und deinen Nächsten wie dich selbst. Das hat zwei Komponenten: Eigenliebe und Nächstenliebe gehen Hand in Hand. Das heißt aber auch: alles, was ich mir wünsche und Gutes tue, dass soll auch für den oder die andere gelten. Wer mein Nächster ist? Nun, jeder, dem ich Gutes tun kann. Der Flüchtling auf dem Meer, dem ich helfe, in dem ich die Seenotrettung unterstütze. Aber auch der Bettler auf der Straße, dem ich nicht nur im Vorbeigehen Geld in den Becher werfe, sondern den ich als meinesgleichen annehme und so auch begegne (ein Beispiel dafür habe ich vor einigen Tagen ja erzählt). Das ist die alte Nachbarin, die nie Besuch bekommt. Das ist aber auch der Nachbar, den alle meiden, weil er immer nur rumstänkert…
All diese Menschen sind, unabhängig von geografischer Nähe, meine Nächsten. Und die zu lieben und entsprechend zu handeln, daran erkennt man in meinen Auge das Christsein eines Menschen.

Halten wir also auf unserem Weg die Augen auf, begegnen wir unseren Nächsten in Liebe. Jeder und jede für sich und doch alle gemeinsam, auf Ostern zu.