Zum Inhalt springen

Diakonweihe:„Eine lebenslange Wanderung zu Gott“

Markus Kurtenbach wird am 29. November im Aachener Domnn zum Diakon geweiht.
Andreas_kurtenbach
Datum:
20. Nov. 2025
Von:
Nicole Kuckartz-Cremer

Aachen/Heinsberg. Markus Kurtenbach wird am Samstag, 29. November, um 9.30 Uhr im Aachener Dom zum Diakon geweiht. Fast fünf Jahre hat er sich gemeinsam mit sechs weiteren Männern aus den (Erz-)Bistümern Köln und Essen auf seinen zukünftigen Dienst in der Seelsorge vorbereitet. In dieser Zeit fand eine fundierte theologische und geistliche Zurüstung statt. Nach der Weihe wird Markus Kurtenbach als Diakon im Pastoralen Raum Heinsberg / Oberbruch / Waldfeucht eigesetzt, wo auch die einjährige begleitete Berufseinführung stattfindet.

„Hätte man mich noch vor einigen Jahren gefragt, ob ich mir die Ausbildung zum Diakon vorstellen kann, hätte ich mit einem Lachen geantwortet: Sicher nicht! - Aber nun stehe ich hier und bereite mich auf die Weihe vor“, sagt der Kandidat schmunzelnd.

Katholisch-sozialisiert aufgewachsen war Kurtenbach viele Jahre als Messdiener in seiner Heimatpfarrei St. Maria-Königin in Kerpen-Sindorf aktiv. Nach Studium, erstem Job und Umzug hatte er jedoch nur noch sehr wenige Berührungspunkte mit der Kirche. In dieser Zeit bezeichnet er sich als Gelegenheits-Katholik. Trotzdem war es selbstverständlich für ihn und seine Frau, kirchlich zu heiraten und ihre Kinder taufen zu lassen. „Dabei hat mich die Taufe meines zweiten Kindes sehr enttäuscht“, sagt der Vater dreier Kinder. „Für mich war es wichtig, dass Kirche anders handeln sollte. Mit diesem Gedanken habe ich mich dazu entschlossen, in der Kirche wieder aktiv zu werden, um aktiv mitgestalten zu können.“

Einige Jahre hat er sich anschließend in verschiedenen Arbeitsgruppen, Projekten, als Katechet und Lektor engagiert. Dabei hat er sehr viel Freude an dieser Arbeit gefunden. „Durch diese Beschäftigung mit meinem Glauben konnte ich eine lebendige persönliche Beziehung zu Jesus Christus aufbauen, die mich bis heute durchs Leben trägt“, resümiert der 44-Jährige.

Nach einem Gottesdienst mit Einzelsegnung 2019 hatte er plötzlich und unerwartet das Wort „Diakon“ im Sinn, das ihn dann nicht mehr losließ. Einige Zeit habe er versucht, dies zu ignorieren, da eine solche Entscheidung nicht zur damaligen Lebenssituation gepasst hätte. Es war aber eine ständige innere Unruhe in ihm, und der Gedanke an das Diakonat hat ihn nicht mehr losgelassen. Noch in seiner Elternzeit hat er sich über die Ausbildung zum Diakon informiert, und nach einer Zeit der intensiven Prüfung mit vielen unterschiedlichen Gesprächen ist dann die Entscheidung für das Diakonat gefallen.

„Der Weg, den ich angefangen habe zu beschreiten, ist teilweise steinig und schwer, aber er ist es für mich wert, gegangen zu werden, und wird nach meiner Weihe nicht beendet sein“, sagt der künftige Diakon. „Es ist eine lebenslange Wanderung zu Gott, gemeinsam mit allen Menschen denen ich darauf begegnen darf.“

In seiner Ausbildung zum Diakon hat Kurtenbach über die Bedeutung des Diakonats eine Metapher entwickelt, die ihn seitdem begleitet. Und so möchte er zukünftig als Diakon: „Hören auf den Windhauch des Menschen im Sturm des Lebens“ und den Menschen mit offenen Ohren begegnen. „Vielleicht ist es mir möglich, auf diese Weise eine Hilfe auf den unterschiedlichen Lebenswegen zu sein.“

 

Der ständige Diakonat

Dem Wortsinn nach ist der Diakon ein Diener – Diener Gottes und der Menschen. Jesus bringt es auf den Punkt, wenn er im Johannesevangelium sagt: „Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein.“ (Joh 12, 26a)

Der Dienst des Diakons wird im Bistum Aachen überwiegend im Nebenberuf ausgeübt. Dadurch soll auch eine Verbindung von der Kirche in die Arbeitswelt der Menschen geschaffen werden.

Diakone taufen, trauen und beerdigen, sie assistieren dem Priester in der Eucharistiefeier, verkünden das Evangelium, legen es in der Predigt aus und leiten andere Gottesdienstformen. In erster Linie sollen Diakone aber am Rand der Gemeinden unter den Menschen caritativ wirken und ihnen in unterschiedlichen Notlagen zur Seite stehen.

 

Ablauf der Diakonenweihe

Die Weihe findet im Rahmen einer Eucharistiefeier im Aachener Dom statt. Zu Beginn der Feier wird der Kandidat namentlich aufgerufen, um sein freiwilliges und öffentliches „Hier bin ich“ zum weiteren Dienst zu bekunden. Nach der Verkündigung des Evangeliums und der Ansprache des Bischofs zu den Aufgaben des Diakons folgen unter anderem das Gehorsamsversprechen und die Herabrufung des Heiligen Geistes. Im Zentrum der Weihe steht die Handauflegung durch den Bischof. Auf diese Weise wird seit der frühen Christenheit das Amt in der Kirche weitergegeben. Dann folgt das Weihegebet. Zu den nachfolgenden „ausdeutenden Zeichen“ gehören das Anlegen des Gewandes und die Überreichung des Evangeliars.

Im Bistum Aachen ist die Weihe von Markus Kurtenbach die 21. Weihe seit der Neueinführung durch das Konzil. Im Regelfall werden alle zwei Jahre Ständige Diakone in der Diözese geweiht.

 

Markus Kurtenbach

44 Jahre

Verheiratet seit 2008

Vater von drei Kindern

Diakonenweihe am 29. November, im Aachener Dom, 9.30 Uhr

Im Zivilberuf Elektroingenieur

Heimatpfarrei: St. Josef Heinsberg-Laffeld; Pastoraler Raum Heinsberg / Oberbruch / Waldfeucht