Diakonie im Fokus:Drittes Werkstattgespräch zum Rahmenkonzept

Nach der rund dreistündigen Veranstaltung stellte Bischof Dr. Helmut Dieser klar, dass das Papier „noch einmal aufgemacht“ und nicht unverändert bleiben werde. Die Anregungen aus dem Werkstattgespräch sollen nun von Dr. Arnd Küppers, Mitglied des Bischöflichen Stabs, eingearbeitet werden. Anschließend soll der überarbeitete Entwurf erneut dem Pastoralrat vorgelegt werden. Bischof Dieser äußerte den Wunsch, dass das überarbeitete Papier alle Engagierten dazu ermutigen solle, ihr diakonisches Wirken als lebendigen Teil des Glaubens fortzusetzen und auszustrahlen. In diesem Sinne soll das Rahmenkonzept dazu dienen, die Vielfalt der diakonischen Verantwortung zu umschreiben und für die Zukunft weiterzuentwickeln. Diese Verantwortung resultiere unmittelbar aus dem Evangelium heraus und werde im Bistum durch langjährig engagierte Menschen bereits vielfältig gelebt. „Aus diesem Grund möchte ich allen danken, die sich seit vielen Jahren für Menschen am Rande oder in prekären Verhältnissen einsetzen.“
Einen Bezug zur Enzyklika Laudato Si‘ herstellen
Nachdem Thomas Ervens als Leiter der Hauptabteilung „Pastoral, Schule, Bildung“ im Bischöflichen Generalvikariat, Stefan Jentgens, Direktor des Caritasverbandes für das Bistum Aachen, und Arnd Küppers die Entstehung des Papiers vorgestellt hatten, wurde über eine Vielzahl von Vorschlägen zur Überarbeitung diskutiert. So soll beispielsweise die politische Dimension in der Diakonie noch stärker herausgearbeitet werden. Auch ein Verweis auf die Enzyklika „Laudato si'“ stand zur Debatte. Zudem wurde angeregt, die theologische Fundierung weniger prominent in der Einleitung zu platzieren, um das Rahmenkonzept auch für Nicht-Theologen zugänglicher zu machen. Ein weiterer Punkt betraf spezifische Handlungsfelder wie die Notfall-, Krankenhaus-, Psychiatrie- und Strafgefangenenseelsorge. Obwohl diese Bereiche oft den einzigen Zugang der Kirche zu bestimmten Personengruppen darstellen, werden sie im Papier bislang nicht ausreichend erwähnt. Eine umfassende Auflistung („Kartografie“) aller engagierten Personen und diakonischen Arbeitsfelder soll das breite Spektrum im Bistum Aachen nun sichtbarer machen. Dies wurde vor allem auf regionaler Ebene als notwendig erachtet, um Kompetenzzentren zu etablieren und Bedarfe zu ermitteln.
Zukunft der Kommission „Kirche und Arbeiterschaft“
Auch die Zukunft der Kommission „Kirche und Arbeiterschaft“ wurde thematisiert. Bischof Helmut Dieser bekräftigte, dass er diese für das Bistum wichtige Tradition nicht abschaffen, sondern die Aufgaben und gegebenenfalls auch den Titel aktualisieren wolle, um die Kommission neu aufzustellen. In diesem Zusammenhang wurde die Idee einer umfassenden „Kommission für diakonische Verantwortung“ oder einer „Netzwerkstruktur“ auf Bistumsebene ins Spiel gebracht.
Am Ende der Veranstaltung stand der Vorsatz aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ein Papier zu gestalten, das „Trost, Frieden und Stärkung“ bewirkt und als Handlungsorientierung für die kommenden zwei Jahre dienen soll, bevor es erneut überprüft wird. „Jede Generation benötigt eine ‚Neuerfindung‘ dessen, was sie umtreibt. Das aktuelle Rahmenkonzept ist ein Versuch, genau dies für die heutige Zeit zu tun, ohne das Alte in den Schatten zu stellen“, betonte der Bischof.