„Das Tuch soll erlebbar werden“

Heiligtumsfahrt Mönchengladbach beginnt am 28. Mai / Motto: Verwoben

Das Team der Heiligtumsfahrt Mönchengladbach:Peter Blättler, Propst von St. Vitus (Mitte), Charlotte Lorenz, Geschäftsführerin der Heiligtumsfahrt (rechts) und Gemeindereferent Christoph Rütten (links) haben sich eng mit der Botschaft ihrer Reliquie auseinandergesetzt. (c) Carlos Albuquerque
Das Team der Heiligtumsfahrt Mönchengladbach:Peter Blättler, Propst von St. Vitus (Mitte), Charlotte Lorenz, Geschäftsführerin der Heiligtumsfahrt (rechts) und Gemeindereferent Christoph Rütten (links) haben sich eng mit der Botschaft ihrer Reliquie auseinandergesetzt.
Datum:
Mi. 19. Apr. 2023
Von:
Stabsabteilung Kommunikation

„Nehmt und esst alle davon“ hätte es am Ende auch heißen können. Doch wenn nach nunmehr neun Jahren wieder das Abendmahlstuch zwischen dem 28. Mai und 4. Juni 2023 aus dem Schrein genommen und damit eine mehr als 500 Jahre andauernde Tradition fortgeführt wird, lautet des Motto der Heiligtumsfahrt Mönchengladbach: „Verwoben“.

Im Gespräch betonen Propst Peter Blätter und Charlotte Lorenz aus der Geschäftsführung der Heiligtumsfahrt, dass die Auseinandersetzung mit dem Abendmahlstuch gerade auch vor der Geschichte Mönchengladbachs als ehemals pulsierende Textilstadt viele Anknüpfungspunkte in die Gegenwart - nicht nur lokal, sondern auch global – biete. „Was in der Welt passiert, kann uns nicht egal sein“, unterstreicht Charlotte Lorenz und spielt damit auf die Tatsache an, dass durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie die Verwobenheit mit der ganzen Welt deutlich sichtbar geworden sei. Dies gelte aber nicht nur im Bezug auf den Virus. „Dass wir billige Kleidung tragen können, hängt auch damit zusammen, dass diese unter zum Teil widrigen Arbeitsbedingungen in Fernost hergestellt und in Deutschland verkauft werden“, so Blättler. All dies wird eine Rolle spielen, wenn am Pfingstsonntag, 28. Mai, um 18 Uhr im Rahmen einer feierlichen Vesper der Abendmahlschrein in der Münster-Basilika St. Vitus geöffnet wird. „Wer auf das Abendmahlstuch schaut, erkennt darin deutlich die Webstruktur des Tuches – das ‚Verwobene‘“, so Propst Blättler. Der Zustand des „Verwoben -seins“ soll in die Mitte der Stadtgesellschaft getragen werden. Auch eine gute Ökumene und damit eine noch stärkere Verbindung „mit allen christlichen Geschwistern im Glauben“ sind prägende Elemente der Heiligtumsfahrt Mönchengladbach.

Ein Glaubensfest für Alle           

„Mit unserem Motto und dem Begleitprogramm wollen wir ein Glaubensfest für alle Menschen bieten: Das Tuch soll erlebbar werden“, unterstreichen die Organisatoren. Wichtig sei auch, dass die Idee der Heiligtumsfahrt in die Fläche getragen werde. Exemplarisch sind hier die Stadtteilgottesdienste zu nennen, die am Abschlusstag (Sonntag, 4. Juni) an verschiedenen Stellen gefeiert werden. Überhaupt hat das Konzept der Heiligtumsfahrt in den vergangenen Jahren mehrere Evolutionsschritte durchlaufen. War das Faszinosum der Heiligtumsfahrt in seinen Anfängen allein auf Frömmigkeit gebaut, reichte dies in den 1970er-Jahren schon nicht mehr aus. Um den Menschen etwas bieten zu können, wurde rund um die Öffnung des Abendmahlsschreins eine „religiöse Woche“ geplant. „Heute müssen wir bescheidener werden und anerkennen, dass wir einer von vielen Playern innerhalb der Stadtgesellschaft sind“, sagt Propst Peter Blätter. Aus dieser Erkenntnis heraus sei es wichtig, „dass wir uns für die Menschen interessieren.“ Und um genau jene, die „vollkommen unaufgeregt“ ihren Dienst tun und dabei nicht im Rampenlicht stehen, wird es in der Veranstaltung „MenschenGladbach“ am Donnerstag, 1. Juni, ab 20 Uhr in der Citykirche Alter Markt gehen. 

Auch die Kirchenmusik wird in den Tagen der Heiligtumsfahrt nicht zu kurz kommen. Bereits zur Eröffnung ist mit dem „Dettinger Te Deum“ von Georg Friedrich Händel in der Münster-Basilika ein ganz besonderes Highlight geplant. Doch ob nun das Internationale Gastmahl, die Menschen aus Gladbach oder das Festliche Konzert: „Wir haben alles von A bis Z mit großer Überzeugung geplant, damit die Heiligtumsfahrt in Mönchengladbach zu einem geistlichen Ereignis werden kann“, so Propst Peter Blättler und Charlotte Lorenz.    


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