"Das Geschenk von Christi Himmelfahrt ist die christliche Hoffnung, sie macht vor nichts Menschlichem Halt, wie er selbst erfüllt sie alles." Diesen Satz wendet Bischof Dr. Helmut Dieser in seiner Predigt am Hochfest Christi Himmelfahrt an auf die aktuelle Situation in der Kirche.
Er spricht von einer tiefen Krise, die die Kirche durchlebe. Sie verliere ihre Glaubwürdigkeit und damit verbunden verliere ihr Wort Gewicht und die Menschen suchten Orientierung darum anderswo. Er nennt Beispiele, an erster Stelle die Verbrechen des sexuellen Missbrauchs, dazu die kontrovers diskutierten Themen beim Synodalen Weg, aber auch der „Heute-bei-dir“-Prozess des Bistums. „Alle kritischen Stimmen zusammen gepackt bedeuten: das kann gar nicht gut gehen! Die Einen sehen partout die Ursache der Probleme genau in dem, was die Anderen für die Lösung der Probleme halten.“ Ein einfaches klares Machtwort gebe es nicht, und wenn Stimmen und Gruppen mit Machtworten oder mit einfach protesthaftem Fakten-Schaffen vorangingen, dann bringe das nur Risslinien hervor, die alles nur noch schwieriger und schmerzhafter machten.
Aber, so Bischof Dieser: „Wenn das die Situation von Christi Himmelfahrt 2021 ist, dann muss uns das Geschenk des heutigen Festtages gerade jetzt ergreifen: die christliche Hoffnung.... Die christliche Hoffnung auf unseren Herrn, das ist der tiefe innere Grund der Synodalität der Kirche. Wegen der Hoffnung auf den Herrn reden wir freimütig und ohne Angst. Wegen der Hoffnung auf den Herrn hören wir einander zu in Geduld ohne Abbrüche.“