Fragen und Antworten

Zu welchen Zeiten kann ich mich ans Mobbingtelefon wenden?

Die Telefonnummer 0800/1820182 können Sie jeden Montag und Donnerstag von 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr erreichen. Sie kann nur erreicht werden aus den Netzen mit einer 02...Vorwahlnummer. Die kostenpflichtige Landeshotline können Sie von Montag bis Donnerstag von 16.00 Uhr bis 20.00 Uhr erreichen.

Welche Hilfe kann ich von den Berater/innen am Telefon erwarten?

Die Berater/innen können „erste Hilfe zur Selbsthilfe" leisten. Sie hören Ihnen zu, können mit Ihnen versuchen, verworrene Situationen zu klären und Ihnen weitere Hilfsangebote nennen. Sie nehmen sich Zeit Ihr Problem zu verstehen und (erste) Lösungsmöglichkeiten mit Ihnen zu erörtern. Sie können jedoch nicht das Problem Mobbing für Sie lösen.

Ich werde gemobbt! Was soll ich tun?

Diese Frage kann nicht in wenigen Sätzen beantwortet werden. Haben Sie den Mut eine der angebotenen Telefonnummern zu wählen und der/dem Berater/in Ihr Problem zu schildern. Ihr Anruf kann der „erste Schritt" zur Lösung des Problems sein. Lösungsmöglichkeiten können nur im anschließenden Gespräch angeboten werden.

Bin nur „Ich" von Mobbing betroffen?

Nein! Mobbing ist ein weit verbreitetes Phänomen. Die rasanten strukturellen Veränderungen in der Arbeitswelt (Betriebe, Unternehmen, Verwaltungen, sozialen Trägereinrichtungen usw.) sind u.a. ein Grund für Mobbing.

Ich habe seit längerem eine konfliktbeladene Situation im Betrieb! Ist das Mobbing?

Nicht jeder Konflikt mit Kollegen/Kolleginnen oder Vorgesetzten ist gleich Mobbing. Konflikte – auch im Arbeitsleben – sind Teil unseres Lebens und oft wie das „Salz in der Suppe". Konflikte und ihre „konstruktiven Lösungen" lassen uns wachsen und reifen. Wenn Sie jedoch den Eindruck haben, über einen längeren Zeitraum systematisch und zielgerichtet von Vorgesetzten oder Kollegen/Kolleginnen schikaniert zu werden, dann kann es sich um Mobbing handeln. Holen Sie sich Hilfe.

Mein Vorgesetzter übt seit vielen Monaten ständig unberechtigt Kritik an meiner Arbeit. Er brüllt mich ohne Grund an und gibt mir nicht alle Informationen weiter, die ich für meine Arbeit brauche. Was kann ich tun?

Wenn Sie eine solche belastende Situation erfahren, dann können Sie davon ausgehen, dass es mehr ist als nur ein „normaler" Konflikt. Allerdings kann man nach zwei Sätzen noch nicht beurteilen, ob es sich um Mobbing handelt. Überlegen Sie, ob Sie eine Vertrauensperson im Betrieb haben, z.B. ein Betriebsratsmitglied, eine Person aus der Personalverwaltung, einen Betriebsarzt, Gleichstellungsbeauftragte, mit der/dem Sie über die Angelegenheit sprechen können. Fragen Sie diese Personen nach Lösungswegen. Gibt es derzeit keine Vertrauensperson im Betrieb, wenden Sie sich an das Mobbingtelefon, eine Mobbing-Beratungsstelle, die Gewerkschaft / oder den Berufsverband (falls Sie dort Mitglied sind).

Eine Kollegin gab mir den Tipp nicht mit dem Begriff "Mobbing" zu agieren. "Mobbing" würde für Alles und Nichts gebraucht und hätte zudem einen faden Beigeschmack. Wie soll ich damit umgehen?

Der Begriff "Mobbing" hat vor ca. 15 Jahren Eingang in unseren Sprachbereich gefunden. Er wird zwischenzeit inflationär benutzt. Für viele Menschen ist der Begriff Mobbing ein Tabubegriff; er ist negativ besetzt. Eigentlich möchte niemand Mobber/in sein. Manchmal wird jeder Konflikt als "Mobbing" bezeichnet. Es ist ratsam nicht direkt von Mobbing zu sprechen sondern den beginnenden Konflikt in der "Ich-Form" zu benennen (z. B. "Ich habe ein Problem/einen Konflikt mit ... . Kann ich mit Ihnen (dir) darüber sprechen.?"). Auch wenn der Mobbingprozess schon fortgeschritten ist, lohnt es sich, je nach Situation, auf den Begriff zu verzichten und über die Situation zu reden. Ansonsten streitet man sich möglicherweise über den Begriff "Mobbing" und spricht nicht über die Geschehnisse.