Seit 20 Jahren Verantwortung für die Schöpfung

Förderverein für Arbeit, Umwelt und Kultur in der Region Aachen e.V. als „Lebendiger Schatz des Bistums Aachen“ ausgezeichnet

Förderverein Arbeit (c) Bistum Aachen / Andreas Thomas
Förderverein Arbeit
Datum:
Mo. 10. Mai 2010
Von:
iba
Herzogenrath, (iba) – „20 Jahre …immer noch gebraucht“, unter diesem Motto haben der Förderverein für Arbeit, Umwelt und Kultur in der Region Aachen e.V. und sein erstes Projekt, die Recyclingbörse Herzogenrath am Wochenende ihr rundes Jubiläum gefeiert. Dahinter steckt seit 20 Jahren das große Engagement Ehrenamtlicher, die sich als Träger zahlreicher Projekte und tatkräftig unterstützt von mittlerweile 17 hauptamtlichen Beschäftigten, für Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung, aber vor allem für die Qualifizierung von erwerbslosen Menschen einsetzen und ihnen ein Stück Wertschätzung zurückgeben.
Förderverein Arbeit (c) Bistum Aachen / Andreas Thomas
Förderverein Arbeit

Ein Einsatz für die Gesellschaft, den auch das Bistum wertschätzt und den Förderverein zu seinem Geburtstag aufnahm „in die Perlenkette der Schätze in unserem Bistum“, wie es Weihbischof Dr. Johannes Bündgens formulierte. Gemeinsam mit Renate Müller, der Vorsitzenden des Diözesanrates der Katholiken, überreichte er dem Vorsitzenden des Fördervereins, Wilfried Hammers im Gebrauchtwarenkaufhaus „Patchwork“ in Merkstein, einem der Projekte, die Auszeichnung als „Lebendiger Schatz des Bistums Aachen“. Der Förderverein zeige, „dass es auch in schwierigen Kirchenzeiten immer wieder neue Aufbrüche und Initiativen gibt. Es kommt darauf an, sie zu sehen“, so Weihbischof Bündgens. In einer strukturschwachen Region, sei ein solches Engagement nicht genug zu schätzen. Angesichts der Zahlen erwerbsloser Menschen, sei es oft nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein, aber es mache Mut, etwas tun, etwas bewegen zu können. Das zentrale Wort sei „Solidarität“. Wie der barmherzige Samariter habe der Förderverein die Not gesehen und nicht gejammert sondern gehandelt. Solidarität habe mehrere Dimensionen. Ganz wichtig sei, dass hier Menschen ihr Herz für die Not anderer öffneten, wie es auch in der Solidaritätskollekte am ersten Mai-Wochenende ganz viele Christen getan hätten. „Arbeitslose gehören zu uns, sind Teil unserer Gesellschaft, denn es kann jeden selber treffen“, betonte Bündgens. Solidarität ist ansteckend und muss zum Netz werden, um eine faire Version von Kirche und Gesellschaft zu schaffen. Dazu brauche es auch der christologischen Dimension, nämlich Jesus, der in Solidarität mit uns handele. Mit ihm seien wir verbunden in der (solidarischen) Gemeinschaft der Gläubigen.

Renate Müller unterstrich vor allem, was es heiße, sich ehrenamtlich zu engagieren. „Es ist Ausdruck der Überzeugung, dass es auf jeden ankommt, um die Situation aller zu verbessern.“ Ehrenamt zeichne aus, dass es freiwillig, unabhängig und selbstbestimmt sei. Wer sich so engagiere tue dies aus persönlicher Überzeugung, mit freiem Rücken für die Anliegen der Menschen und bestimme selbst, wie viel, was und in welcher Gemeinschaft, er das tue. „Wir Christen können und dürfen uns da nicht raushalten“, erklärte Renate Müller mit Nachdruck. Der Förderverein sei ein leuchtendes Beispiel dafür: „Seit 20 Jahren zeigen sie Verantwortung für die Schöpfung, verbinden globales Denken mit lokalem Handeln.“

Für den Förderverein und alle, die sich mit ihm und für ihn einsetzen, ist die Auszeichnung als „Lebendiger Schatz“ gerade in schwierigen Zeiten, wo finanzielle Mittel sinken, der Bedarf jedoch steigt, Ehre und Ansporn zugleich. Leider würden sie immer noch gebraucht, nahm Wilfried Hammers Bezug auf das Jubiläumsmotto. Heute sogar mehr denn je, die Lage sei keinen Deut besser geworden, seit sie vor 20 Jahren gestartet seien. Daher würden sie weiter machen, solange, wie sie immer noch gebraucht würden. (iba/Na 95)