Ein „Lebendiger Schatz“ und Beitrag für Frieden und Versöhnung

Auszeichnung für pax christi im Bistum Aachen

pax christi (c) Bistum Aachen - Nina Krüsmann
pax christi
Datum:
So. 27. Mai 2012
Von:
iba
Aachen, (iba) – Für sein 20-jähriges Engagement in Osteuropa ist die Friedensbewegung pax christi im Bistum Aachen am Pfingstsamstag mit dem Preis „Lebendige Schätze“ des Bistums Aachen ausgezeichnet worden.
pax christi (c) Bistum Aachen - Nina Krüsmann
pax christi

Die Preisverleihung fand im Rahmen der Renovabis-Pfingstaktion auf dem kleinen Münsterplatz in Aachen statt. Sonja Billmann, die stellvertretende Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Aachen, und Weihbischof Dr. Johannes Bündgens überreichten die Urkunde an Vertreter von pax christi.

pax christi ermöglicht Engagement von Friedensdienstleistenden in Osteuropa in sozialen Einrichtungen, Projekten der zivilen Konfliktlösung und an Orten des Gedenkens. „Das ist ein modellhaftes und zukunftsweisendes Projekt, ist lebendiger Glauben und Kirche“, betonte Billmann. pax christi fördere Gewaltfreiheit durch den „Zivilen Friedensdienst“ und den Einsatz von Friedensfachkräften sowie Begegnung über Grenzen hinweg. „Durch Partnerschaften, Jugendbegegnungen sowie Studien- und Multiplikatorenreisen zwischen Ost- und Westeuropa und Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen sind Menschen einander zugewandt. Das macht Mut und gibt ein Zeugnis des Glaubens“, sagte Billmann. Für die freiwilligen Teilnehmer sei der Friedensdienst eine besondere Bereicherung: „Sie lernen für ihr Leben und auch das ist ein lebendiger Schatz.“

Seit 1992 hat pax christi Aachen als Teil der internationalen katholischen Friedensbewegung unter dem Motto „Menschen machen Frieden“ über 120 jungen Menschen einen einjährigen freiwilligen Friedensdienst in Osteuropa ermöglicht. Seit 2001 nimmt pax christi auch Freiwillige aus Osteuropa in Deutschland auf. Die Friedensdienstleistenden „Friedis & Friedas“ leisten wertvolle Dienste in sozialen Einrichtungen, in Projekten gewaltfreier Konfliktlösung und in Gedenkstätten. Seit 1997 engagiert sich pax christi Aachen im „Zivilen Friedensdienst“ als Alternative militärischer Lösungen und als Instrument gewaltfreier Konflikttransformation. Acht qualifizierte Männer und Frauen haben als „Friedensfachkräfte“ in über 15 Jahren Projektlaufzeit zahlreiche Dialogprojekte mit Menschen aus verfeindeten Ethnien und Religionsgemeinschaften umgesetzt. Gerold König, der Vorsitzende der Friedensbewegung pax christi im Bistum Aachen, und Pfarrer Christoph Stender, Geistlicher Beirat von pax christi Aachen, nahmen die Urkunde entgegen. „Diese Auszeichnung für das Engagement einer Bewegung entgegennehmen zu dürfen, ist eine besondere Ehre. Wir sind darüber sehr froh, dankbar und auch ein wenig stolz“, sagte König. Viele junge Menschen hätten sich in den vergangenen 20 Jahren auf einen Freiwilligendienst mit pax christi in Osteuropa eingelassen. „Sie arbeiteten im Zentrum für Gebet und Dialog beim ehemaligen KZ Auschwitz, in der internationalen Jugendbegegnungsstätte auf dem ehemaligen Gut Moltke in Kreisau, wo einst der Kreisauer Kreis sich traf, im Kindergarten der Caritas in Sarajewo oder in einem Friedensprojekt in Derventa in der Rep. Srpka in Bosnien-Herzegowina und an vielen anderen Orten in Osteuropa“, zählte König auf. Überall stand und steht für unsere Freiwilligen der Einsatz für Menschen, für Frieden und Gerechtigkeit im Vordergrund. Freiwilligendienste sind auch Lerndienste.“

Seit 15 Jahren engagiere sich pax christi im zivilen Friedensdienst. „Mit Friedensfachkräften, Frauen und Männern, die sich haben qualifizieren lassen, um in Konfliktregionen einen Beitrag für Verständigung und Versöhnung zu leisten, haben wir in Konfliktregionen einen Beitrag für Frieden und Versöhnung geleistet. Wir haben sicherlich mit und durch unser Handeln nicht die Welt retten können, aber unsere Friedensfachkräfte konnten in zahlreichen Dialogprojekten mit Menschen aus verfeindeten Ethnien und unterschiedlichen Religionsgemeinschaft einen kleinen Schritt in Richtung Versöhnung gehen“, benannte König, was die lebendigen Schätze seien. „Versöhnung, Begegnung und Gebet sind die Antriebsfedern für unser Handeln. Das ist die wunderbare Spannung, die sich aus diesen beiden Dimensionen unserer christlichen Friedenshoffnung ergibt – hier der zugesagte Friede Christi, dort das Friedensschaffen von uns Menschen“, stellte König heraus.

„Lebendige Schätze im Bistum Aachen“ ist eine Aktion von Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff und dem Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen. Sie würdigt das seelsorgerische und soziale Engagement von Christinnen und Christen. „Lebendige Schätze“, das sind Aktivitäten von Christen, die den Menschen zugewandt sind, sie beteiligen und anderen Mut machen. (iba/Na 96)