Helmut und Ilse Deutz, Die Aachener "Vita Karoli Magni" Des 12. Jahrhundertd (Band 48)

Auf der Textgrundlage der Edition von Gerhard Rauschen unter Beifügung der Texte der Karlsliturgie in Aachen neu herausgegeben, übersetzt und eingeleitet. Siegburg (Verlag Franz Schmitt) 2002

Preis € 22,00

Zum Inhalt:

Rauschens Edition der sog. "Legende Karls des Großen im 11. und 12. Jahrhundert", wie Gerhard Rauschen seine erstmalige Wiedergabe des lateinischen Textes in den "Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde" 1890 genannt hat und die auf der Grundlage sorgfältiger Untersuchung der Handschriften beruhte, gilt der Forschung bis heute als maßgeblich. Umso bemerkenswerter ist daher, dass sie trotz vieler Veröffentlichungen zum Nachleben Karls des Großen in den vergangenen Jahrzehnten weder einen Nachdruck noch eine Neubearbeitung gefunden hat und auch bisher keine deutsche Übersetzung erfolgt ist. Die Bedeutung des Textes für den Zeitpunkt seiner Entstehung und die aus ihm sich ergebende lange Wirkungsgeschichte rechtfertigen den Rückgriff auf Rauschens Edition und mit ihr zusammen die deutsche Übersetzung der "Legende".
Die "Vita Karoli Magni" des 12. Jahrhunderts ist nach der von Kaiser Friedrich Barbarossa veranlassten Heiligsprechung Karls des Großen 1165 auf den ausdrücklichen "Befehl" des Stauferkaisers hin wohl zwischen 1170 und 1180 entstanden und sollte der nachträglichen Begründung der Kanonisation seines großen Vorgängers dienen, wie sie bereits das kaiserliche Dokument der Urkunde Friedrich Barbarossas vom 8. Januar 1166 verkündet hatte. Der unbekannte Verfasser dürfte ein hochgestellter Kleriker aus dem Umkreis des kaiserlichen Hofes gewesen sein, der zugleich in enger Verbindung zum Marienstift in Aachen stand. In seiner neuen Karls-Vita zieht er historische Quellen wie spätere Legenden heran.
Die "Vita Karoli Magni" prägte sogleich auch die liturgischen Gesänge der im Aachener Marienstift nach 1165 eingerichteten Festfeiern zu Ehren des heiligen Karl. Es erscheint daher sinnvoll, erstmals in geschlossener Zusammenstellung alle im Aachener Marienstift gebräuchlichen Texte zur Karlsliturgie, ebenfalls mit Übersetzung, anzuschließen und deren Bezüge zur "Vita" aufzuweisen. So wird der über Jahrhunderte hin lebendig gebliebene Überlieferungszusammenhang zwischen der Vita und der Karlsliturgie vergegenwärtigt.

Zweisprachige Edition, Bildanhang mit 24 S/W Tafeln zu den Texten. 400 Seiten

Bestellungen bitte an: Bischöfliches Diözesanarchiv Aachen: archiv@bistum-aachen.de