Yeison Mosquera

Yeison Mosquera (c) privat
Yeison Mosquera
Datum:
Fr. 22. Jan. 2021
Von:
Carina Delheit

""Und der Herr rief Samuel. Er antwortete: "Siehe, hier bin ich!" (1 Samuel 3,4). Wie der Prophet hatte Gott mich durch den KAAD ausgewählt und mir ein Stipendium für ein Masterstudium der Sozialen Arbeit am Standort Aachen der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (KatHO) gewährt, verbunden mit der Mitarbeit in der Kolumbienpartnerschaft der Diözese vor Ort.

Ein Traum, der seit mehreren Jahren in Quibdó (Departement Chocó) in Kolumbien entstanden ist, ging in Erfüllung. Ich wurde der erste Stipendiat und "Missionar" der Diözese Quibdó für Aachen. Ich war voll Freude, nach Deutschland zurückzukehren und neue Erfahrungen zu machen. Während der Zeit in Deutschland brachte dieses Gefühl der
Freude zusammen mit anderen wie Unsicherheit, Angst, Beklemmung und Stress durch die Herausforderungen in Sprache und Studium körperliche Auswirkungen, aber auch die geistige Kraft mit sich, die notwendig war, um die erwarteten Ziele zu erreichen.

"Ich will mich dem Herrn ganz zur Verfügung stellen" (Lukas 1,38): So war es auch für mich, denn seit April 2018 erlebe ich die Begleitung und Herzlichkeit der Menschen im Bistum Aachen, insbesondere durch Thomas Hoogen, und Matthias Holzapfel, Pfarrer der katholischen Pfarrei Sankt Martin in Saarbrücken im Nachbarbistum Trier, den ich von einem früheren Deutschlandaufenthalt kenne. Mit ihrer Unterstützung konnte ich zur Stärkung der Freundschaft und der Partnerschaft mit Kolumbien beitragen.

Ebenso gab Gott mir die Worte und das Zuhören bei Planungstreffen im Diözesanrat und der Kolumbienkommission des Bistums Aachen, wo es um Bildung, Information, Planung und Organisation von Aktivitäten wie Dialogtagungen, Foto-Ausstellungen, Besuche von Gästen aus Kolumbien, Vorträge über die Amazonasregion (La Aparecida), politische, soziale und Umweltfragen der Kirche in Kolumbien sowie die Verleihung des Aachener Friedenspreises ging. Außerdem gab es touristische und kulturelle Ausflüge in die Umgebung, um mehr über die Geschichte der Region zu erfahren.

Chocó und Kolumbien konnte ich auch in Vorträgen vor Unterstützern/innen im Gottesdienst in der ökumenischen Citykirche St. Nikolaus in Aachen, bei einer Regionalveranstaltung in Krefeld, im Interkulturellen Forum der Katholischen Hochschulgemeinde Aachen und in Seminaren der KatHO vorstellen. Auch die traditionellen kolumbianischen Feste wie z. B. vor Weihnachten (die Nacht der Kerzen = Noche de las velitas) mit der kolumbianischen Studentengruppe von ColAachen und die Weihnachtsnovene mit Markus und Susanne Büker zusammen mit deutschen und kolumbianischen Gästen waren Gelegenheiten für Begegnungen. Ebenso wurden die von Saarbrücken unterstützten Projekte des Kindermissionswerks in Kolumbien gefördert.

Ich bin Gott und allen, die mich in dieser meiner zweiten Heimat unterstützt haben, sehr dankbar. Es wird immer eine Erfahrung sein, die in Verbindung mit der Erinnerung an die ersten Zeiten in Deutschland einen bleibenden Wert, und eine Prägung für mich bedeutet. Gleichzeitig bin ich bereit für neue Herausforderungen und Projekte, die es uns ermöglichen werden, die geschwisterliche Einheit unserer Ortskirchen lebendig zu halten, und so sage ich mit dem Psalmisten: "Hier bin ich, Herr, um deinen Willen zu tun" (Psalm 39)."