Vier Jahre nach dem Friedensabkommen

Pazifikbistümer und -organisationen beraten weitere Schritte

Vier Jahre Friedensabkommen (c) privat
Vier Jahre Friedensabkommen
Datum:
Mi. 2. Dez. 2020
Von:
Carina Delheit

Die acht Diözesen und soziale Organisationen der kolumbianischen Pazifikküste haben vier Jahre nach der Friedensvereinbarung zwischen der Regierung und der FARC-Guerilla bei einem Treffen Bilanz gezogen, welche Auswirkungen dieses Abkommen bislang gehabt hat.

Die Kirche und die sozialen Organisationen sind sich einig, dass das Friedensabkommen in ganz Kolumbien, insbesondere an der Pazifikküste große Bedeutung hat, denn Dank dieser Vereinbarung haben die Indigenen und Afrokolumbianer für diese Region einen Entwicklungsplan gemacht. Dieser Entwicklungsplan versucht, auf wichtige Probleme in der Region, wie Bildung, Gesundheit, Landwirtschaft, Nachhaltigkeit, Umwelt, Wiedergutmachung und Gewalt Antwort zu geben.

In diesem Zusammenhang fordern die Kirchen und sozialen Organisationen die Regierung auf, die getroffenen Vereinbarungen umzusetzen. Auf dem Weg der Friedensvereinbarung seien einige Schritte gemacht, so die Kirche, aber es gebe noch gravierende Mängel. In vielen Regionen halte die Gewalt weiter an, denn das Abkommen wurde nur mit einer bewaffneten Gruppe geschlossen, und es gebe weitere Akteure wie Paramilitärs und ELN-Guerilla, die in den Regionen die Kontrolle übernehmen wollen.

Im Rahmen des Friedensabkommens könne man in folgenden Bereichen Verbesserungen sehen: Die mit einer ganzheitlichen Sicht von Wahrheit, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung der Gewalt durchgeführte Arbeit in der Wahrheitskommission, in der Übergangsjustiz, beim Suchdienst nach vermissten Opfern. Aber die Umsetzung müsse, so die Versammelten, weitergehen, denn es gebe noch viel zu tun.

Es bleibt die Hoffnung, dass der Friede trotz Schwierigkeiten erreicht werden kann, darum müssen die Menschen auf diesem Weg weitergehen . Deshalb, so die sozialen und kirchlichen Organisationen, lohne es sich, auf dem Weg weiter zu gehen, und es bleibe der Glaube an einen Dialog, um das Leben in all seiner Fülle zu schützen, d. h. nicht nur das menschliche Leben, sondern alles, was in dieser Welt lebendig ist, wie Umwelt, Natur und das Sozialgefüge.

Das Abkommen zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC war am 24. November 2016 unterschrieben worden.