Pilgern als Hoffnungszeichen

Treffen der Wallfahrtsleiter Kolumbiens für Heiliges Jahr 2025

Basilika Unserer Lieben Frau von Chiquinquirá. (c) CEC
Basilika Unserer Lieben Frau von Chiquinquirá.
Datum:
Do. 19. Okt. 2023
Von:
Carina Delheit

Das für 2025 angekündigte Heilige Jahr soll unter dem Motto "Pilger der Hoffnung" stehen. Aus diesem Anlass trafen sich in Bogotá die 46 Priester, die die größten kolumbianischen Wallfahrtskirchen leiten, zu einem gemeinsamen Vorbereitungstreffen. 
Im Sinne des vom Vatikan gewählten Mottos für das bevorstehende Heilige Jahr wollen die Versammelten die kolumbianischen Wallfahrtsorte zu Förderern einer dauerhaften Evangelisierung machen.
Den zentralen Vortrag hielt Erzbischof Mauricio Rueda Beltz, der sich kurz vor Antritt seines Dienstes als Apostolischer Nuntius in der Elfenbeinküste in seiner kolumbianischen Heimat aufhielt. Darin benannte er drei Elemente, die Wallfahrtskirchen und -orte auszeichnen:
1) zur Ruhe kommen und persönliches Gebet, wofür vor allem in den liturgischen Angeboten der Wallfahrtsorte Raum ist
2) Möglichkeit zum Empfang des Bußsakraments als Chance für eine Neuausrichtung des eigenen Lebens
3) die für die Volksfrömmigkeit bedeutende Tuchfühlung mit Gott, die eine Wandlung des Herzens bewirken kann

Aufgrund seiner 500-jährigen katholischen Tradition ist Kolumbien reich an Wallfahrtsorten, von denen einige regionale, nationale und sogar länderübergreifende Bedeutung haben. Zu ihnen gehören:
- in Bogotá: Basilika Monserrate. Wallfahrtskirche auf dem Bogotaner Hausberg und Wahrzeichen Monserrate mit einer Skulptur des unter dem Kreuz gefallenen Jesus, der das ursprüngliche Marienpatronat der Kirche verdrängte.
- in Bogotá: Wallfahrtskirche Göttliches Kind von 20 de julio. Kirche mit großem Konvent der Salesianer Don Boscos, die seit den 1930ern in dem sozial schwachen Viertel 20 de julio arbeiten. Die kleine Statue des Jesuskindes spielt eine zentrale Rolle in der kolumbianischen Volksreligiosität.
- in Bojayá: Der Gekreuzigte von Bellavista. Kruzifix-Torso aus einer 2002 bei Kämpfen zwischen Paramilitärs und Guerilla durch eine Bombe zerstörten Kirche. Im Kirchenneubau neben der Ruine symbolisiert der Torso die über 230 Toten und Verletzten und die Sinnlosigkeit des Krieges.
- in Buga: Basilika Unseres Herrn der Wunder von Buga. Betreut wird der Wallfahrtsbetrieb von Redemptoristen. Verehrt wird ein wundertätiges Kruzifix. Die seit dem 16. Jahrhundert bezeugte Wallfahrt ist deutlich älter als das erste 1966 gegründete Bistum Buga.
- in Cartagena: Wallfahrtskirche San Pedro Claver: Der hl. Petrus Claver lebte im angrenzenden Jesuitenkonvent und gilt als Apostel der afrikanischen Sklaven und Patron der Menschenrechte. Sein sterblichen Überreste befinden sich in der Kirche.
- in Chiquinquirá: Basilika Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz von Chiquinquirá. Die Muttergottes von Chiquinquirá wird als Nationalpatronin Kolumbiens verehrt. Das Gnadenbild zeigt Maria mit dem Jesuskind sowie die Heiligen Antonius von Padua und den Apostel Andreas.
- in Ipiales: Basilika unserer Lieben Frau vom Rosenkranz von Las Lajas. Spektakulärer Kirchenbau über der Schlucht eines Flussbettes. Wegen der Grenzlage besuchen auch viele Gläubige aus Ecuador und Peru das Gnadenbild der Rosenkranzmadonna von Las Lajas.
- in Paz de Ariporo: Schmerzensmutter von Manare. Patronin der Llanos Orientales (Östliche Ebenen, d. s. die Departements Arauca, Casanare, Meta und Vichada). Außendenkmal mit überlebensgroßer Skulptur der Schmerzensmutter, auch von venezolanischen Gläubigen besucht
- in Raspadura: Ecce Homo von Raspadura. Hauptwallfahrtsort der Urwald-/Pazifikregion Chocó. Verehrt wird ein Gnadenbild des Schmerzensmannes. Die Bedeutung des Wassers in der fluss- und regenreichen Region zeigen die Weihwasserduschen neben der Wallfahrtskirche