Patronin Kolumbiens jetzt auch im Vatikan

Erzbischof Rueda: Liebe kann Kolumbien verwandeln

Zeremonie in Rom (c) CEC
Zeremonie in Rom
Datum:
Mo. 12. Juli 2021
Von:
Carina Delheit

Am 9. Juli, dem Fest der kolumbianischen Nationalpatronin Unserer Lieben Frau von Chiquinquirá, ist in einer Feier in den Vatikanischen Gärten ein Mosaik enthüllt worden, das das Gnadenbild von Chiquinquirá darstellt. In diesem kolumbianischen Wallfahrtsort im Departement Boyacá wird seit gut 400 Jahren ein Gemälde mit einer Rosenkranzmadonna sowie dem Apostel Andreas und dem hl. Antonius von Padua verehrt.

Gnadenbild am Hochaltar (c) CEC
Gnadenbild am Hochaltar

Nach der Zeremonie in Rom, die live nach Chiquinquirá übertragen wurde, fand in der dortigen Wallfahrtsbasilika ein Festgottesdienst statt, an dem der neue Vorsitzende der kolumbianischen Bischofskonferenz (CEC) Erzbischof Luis José Rueda, sein Stellvertreter und der Generalsekretär der Bischofskonferenz sowie der Apostolische Nuntius für Kolumbien, der scheidende Vorsitzende der CEC und der Ortsbischof von Chiquinquirá teilnahmen.
In seiner Predigt betonte Erzbischof Rueda mit Blick auf die aktuelle Situation im Land: "Die Liebe ist stärker als der Krieg; sie ist mächtiger als die Gewalt. Die Liebe öffnet uns den Weg zur Auferstehung und erfüllt uns mit Hoffnung. Die Liebe überwindet den Hass, den Groll und die Missachtung des Lebens. Die Liebe lässt uns die Waffen niederlegen und sie zu Werkzeugen machen, um damit nach dem Gemeinwohl aller und dem ganzheitlich Guten zu streben." Der neue CEC-Vorsitzende warb für eine "Ethik der Kultur des Dienens", in der alle, vor allem Benachteiligte wie indigene, afrokolumbianische und ländliche Bevölkerungsgruppen in den Blick kommen und einbezogen werden.
Unsere Liebe Frau von Chiquinquirá ist zusammen mit dem hl. Petrus Claver Nationalpatronin von Kolumbien. Nach dem Divino Niño (Göttlichen Kind) von XX de julio, einer im Bogotaner Stadtteil XX de julio verehrten Statue des Jesuskindes, spielt das Gnadenbild von Chiquinquirá in der kolumbianischen Volksreligiosität eine bedeutende Rolle. Es findet sich in unzähligen Reproduktionen und Variationen sowohl in vielen Kirchen  Kolumbiens als auch in kolumbianischen Haushalten des In- und Auslandes. Der Wallfahrtsort ist zugleich Sitz eines kolumbianischen Bistums. Die Wallfahrtsbasilika wird von Mitgliedern des Dominikanerordens betreut.