James Morales, der Leiter der diözesanen Sozialpastoral, erläuterte bei einer Veranstaltung in Aachen in seiner Einführung die Bedeutung, die die Arbeit mit der kleinbäuerlichen Bevölkerung in einer überwiegend ländlich geprägten Diözese wie Pasto hat. Um Menschen unabhängiger werden zu lassen und weitere Landflucht wegen mangelnder beruflicher Möglichkeiten zu verhindern, setzen die Ausbildungskurse des Bistums auf nachhaltige Anbaumethoden, die das Überleben auf dem Land erleichtern, attraktiver machen und damit Alternativen zum Koka-Anbau bieten, der das schnelle große Geld verspricht, aber einer Logik des Todes und der Abhängigkeit mit.sich bringt. Der überzeugendste Weg für die neue Art des Wirtschaftens sind laut James Morales nicht theoretische Vorträge sondern die Menschen selber, die nach ersten Erfolgen vor Ort auch bei Nachbarn und Angehörigen ein Umdenken und verändertes Handeln bewirken.
Bischof Juan Carlos Cárdenas berichtete von der Bedeutung der Kirche in strukturschwachen Regionen, die nach wie vor von bewaffneten Gruppen und Gewalt geprägt sind. Priester, Ordensleute und Laien sollen in ihrer pastoralen Ausbildung verstärkt mit den Prinzipien der Landpastoral vertraut gemacht werden, in der die Bedeutung des (Mutter-)Bodens als Lebensgrundlage und der Schutz des Gemeinsamen Hauses Teil der Katechese, Liturgie, Verkündigung und Gemeindebildung sind und so auch die Umsetzung des diözesanen Pastoralplans befördern, der von den Gegebenheiten der Region ausgeht. Seelsorge und missionarische Spiritualität, so der Bischof, kann nur dann fruchtbar sein, wenn sie die Realität im Sinne der angestrebten Ziele verändert. Dementsprechend wird auch darauf geachtet, dass alle pastoral Tätigen alle Kontexte kennenlernen, also in städtischen und ländlichen Gebieten ebenso mitarbeiten wie in Regionen, in denen nachhaltige Landwirtschaft schon funktioniert, und in denen noch die von Drogen und anderen Außeninteressen bestimmten Regeln herrschen.