Neuer Erzbischof in Villavicencio

Monseñor Vacca wechselt von Duitama-Sogamoso in die Hauptstadt von Meta

Monseñor Misael Vacca Ramírez (c) CEC
Monseñor Misael Vacca Ramírez
Datum:
Di. 3. Jan. 2023
Von:
Carina Delheit

Nach achtmonatiger Vakanz hat Papst Franziskus den bisherigen Bischof von Duitama-Sogamoso, Monseñor Misael Vacca Ramírez, zum neuen Erzbischof von Villavicencio ernannt. Er wird damit der dritte Erzbischof der Diözese, die 2004 zum Erzbistum erhoben worden war.
Der Neuernannte wurde 1955 im Anden-Departement Boyacá geboren und 1983 zum Priester des fünf Jahre zuvor errichteten Bistums Garagoa geweiht. Nach Tätigkeiten dort in der Gemeinde- und Schulseelsorge und mehreren Zusatzstudien in Bogota und Rom wurde er 2001 zum ersten Bischof des neuerrichteten Bistums Yopal im Departement Casanare ernannt. 2015 wurde Monseñor Vacca Bischof von Duitama-Sogamoso sowie zweimal (2015/16 und seit 2021) Apostolischer Administrator des vakanten Nachbarbistums Málaga-Soata.

Die Stadt Villavicencio liegt als Hauptstadt des Departements Meta noch in Sichtweite der östlichen Andenkordillere, gilt aber als Tor zu den Llanos orientales (Östliche Ebenen), die sich über hunderte Kilometer Richtung Osten erstrecken. Wirtschaftlich ist die Region vor allem durch Viehzucht, Anbau von Ölpalmen und Erdöl relevant und wurde erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts im größeren Stil von weißen Siedlern bevölkert. In den letzten 100 Jahren wuchs die Bevölkerung vor allem in Städten wie Villavicencio um mehr als das Dreißigfache. Kulturell sind die Llanos für ihre Rodeos und ihre traditionelle Harfenmusik berühmt. In der Hochphase des bewaffneten Konflikts in den 1990er Jahren war die Region besonders schwer von Ermordungen, Entführungen und anderen Menschenrechtsverletzungen betroffen.

Das Erzbistum Villavicencia ging aus dem 1903 errichteten Jurisdiktionsbezirk für das riesige Gebiet der Llanos orientales hervor, die den Osten Kolumbiens Richtung Südvenezuela und Westbrasilien bedecken und am Südostrand in das Amazonasbecken übergehen. Über mehrere Zwischenschritte und Gebietsaufteilungen wurde Villavicencio 1964 Bistum. Mit knapp 54.000 qkm ist das heutige Erzbistum so groß wie Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zusammen, hat aber mit einer Bevölkerung von 730.000, die zu 97 % katholisch ist, eine sehr dünne Besiedlung. Kirchenpolitisch geriet das Erzbistum Villavicencio 2020 in die Schlagzeilen, als gleichzeitig 15 Priester wegen Verdachts auf sexuellen Missbrauch suspendiert wurden, was 10 Prozent des gesamten Diözesanklerus entsprach.